Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel
- 47 - der Hofkammer ein Höchstausmaß des nach Böhmen einzu- führenden Salzes zusicherte und bayrisches und österreichi- sches Salz in Böhmen nebeneinander bestehen ließ. Nach dem Spanischen Erbfolgekrieg aber wurde das fremde Salz endgültig aus Böhmen verdrängt und nur noch solches aus Gmunden zugelassen. Damit stieg der Bedarf an Salz gewaltig an. 1704 musste sogar Salz von Aussee und Hall i. T. zur Ver- sorgung Böhmens herangezogen werden. 1 1811 erhielten Samuel Goldstein und Dornitzer als Vertre- ter der böhmischen Transportgesellschaft aufgrund einer öf- fentlichen Ausschreibung die Salzlieferungen von Linz und Mauthausen nach Budweis sowie von Gmunden und Stadl nach Linz. 2 1825 wurde die Verfrachtung des Salzes von Gmunden zu den Ladstätten an das Handlungshaus Simon Lä- mel und Sohn in Prag vergeben, das sich mit den Handelsfir- men Veit Ehrensteiner und Samuel Fränkel in Brünn und Mar- kus Dornitzers Witwe, Wenzel Veit und Sigmund Goldstein in Prag vergesellschaftet hatte. Dieser Vertrag lief bis 1830 . 3 Ein anderer wesentlich näherer Weg wäre der durch den Haselgraben über Leonfelden gewesen, welcher ausdrücklich noch 1395, 1398 und 1428 verboten war. Leonfelden hatte 1496 gewisse Rechte erhalten, die 1533 bestätigt wurden. 1576 wurde durch den Statthalter Erzherzog Ernst die Straße über Leonfelden für den Handel mit Böhmen für Kaufleute freigegeben, bereits 1577 von Rudolf II. wieder beschränkt. Erst im 18. Jhd. wurde der Straßenzwang endgültig aufgeho- ben. Das obere Mühlviertel wurde von Obermühl, aber auch von Aschach und Ottensheim aus mit Salz versorgt. Salznie- derlagen waren in Rohrbach, Velden (Neufelden) und 1 Schraml, Salinenwesen I, S. 334. 2 Ebenda, II, S. 316. 3 Ebenda, III, S. 270.
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