Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 45 - Bedeutung, sie wurden in der ersten Hälfte des 18. Jhds. zu Kommerzialstraßen erklärt . 1 Wesentlich wichtiger aber waren die Straßen nördlich der Donau, da auf ihnen nicht nur die Versorgung des Mühlviertels, sondern vor allem auch Böhmens durchgeführt wurde, nach- dem das Halleiner und Schellenberger Salz, welches von Passau auf den goldenen Steigen dahin gebracht worden war, ausgeschaltet wurde. (Vgl. unten S. 49 ff.) Die zwei wichtigsten Ausgangspunkte für den Handel nach Böhmen waren die Lad- stätten in Linz und Mauthausen. Das Salz wurde von Linz über Gallneukirchen oder von Mauthausen über Prägarten nach Freistadt gebracht und ging von dort weiter nach Budweis und dann auf der Moldau nach Prag. Freistadt hatte eine unge- heuer wichtige Rolle in Salzhandel mit Böhmen. 2 Bereits 1277 hatte es durch König Rudolf das Stapelrecht erhalten, welches 1359 und 1363 bestätigt worden war. Damit stand auch im Zu- sammenhang der Straßenzwang, durch welchen andere oft- mals kürzere Wege nicht erlaubt waren. 1522 wurde dieser Freiheitsbrief wiederum erneuert. 1376 verbot Herzog Alb- recht ausdrücklich, das Salz auf einer anderen Straße als über Freistadt nach Böhmen zu führen. 1393 wurde diese Bestim- mung erneuert. Bereits 1415 beschwerten sich die o.ö. Städte und unter Maximilian I. die o.ö. Stände wegen der Zustände im Handel, besonders aber über den Straßenzwang und über die Schädigung durch den Handel mit fremdem Salz, hatten aber keinen Erfolg . 3 1 Schraml, Salinenwesen III, S. 303. 2 Kurs, Österreichs Handel, S. 39 ff. Vgl. auch Oberhummer, Ge- schichte des Salzhandels in Freistadt, Programm Gymnasium Wels, 1911, S. 5 ff. 3 Vancsa II, S. 255, 602.

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