Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 37 - ("Einbäumel"), das aber später nur noch zum Fischen verwendet wurde. Eine andere Art war die Plätte, ein ungefähr 1 m breites Boot mit 3—4 Rudern, das hauptsächlich auf den Seen verwen- det wurde. Auf der Traun selbst benützte man vor allem die Zil- len oder Naufahrten. Dabei unterschied man je nach der Breite des Bootes verschiedene Arten, wobei die Anzahl der Bodenhöl- zer, deren jedes 1 Fuß breit war, der Zille den Nanen gab. Dem- nach kannte man eine Viererin, Fünferin, Sechserin, Siebenerin, Achterin und Zehnerin. Daneben gab es noch das "Neunklafterl" (Neunerl) und die "Zwider-Zille" (d. i. Zwitter), ein Mittelding zwischen einer Siebenerin und Achterin. Die Länge der einzel- nen Zillen war verschieden. Mitte des 17. Jhds. wurden für die Fünferin, Sechserin, Siebenerin und Neunerin einheitliche Maße aufgestellt, während die Zwider, Achterin und Zehnerin verbo- ten wurden. Das Fassungsvermögen wird in der ersten Hälfte des 16. Jhds. für eine Fünferin mit 3 Pfd. 35 ß Küfel, für eine Sechserin mit 4 Pfd. 1 ß und für eine Siebenerin mit 5 Pfd. 3 ß Küfel angegeben . 1 Zum Bau der Zillen war nur Tannen- und Fich- tenholz erlaubt, während edlere Hölzer wie Eibe, Ahorn, Esche usw. verboten waren. Für die Rundung des Schiffsbodens brauchte man sogenannte Kipfen, wozu junge Stämme samt ih- ren Wurzeln genommen wurden. Die Wälder der Bauern im Salzkammergut und besonders das Stift Lambach mussten das nötige Holz dazu beistellen. Erbaut wurden die Schiffe fast alle in Salzkammergut von den Schiffwerkern . 2 Der Schiffbau in Salz- kammergut nahm im 17. Jhd. einen besonderen Aufschwung, als auch für die in Ungarn und gegen die Türken kämpfenden Truppen immer wieder Schiffe gebaut werden mussten. 3 Da nur 1 SOA Bd. 6, fasc. 12. 2 Krackowizer II, S. 269 ff. 3 Schraml, Salinenwesen I, S. 246 ff; Neweklowsky, Zeitschrift f. Volks- kunde, 1926, S. 17.

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