Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 36 - Schifferinnung in Gmunden. 1416 spricht Abrecht V. davon, dass er den Fall "yetzund neulich geschaffen hat". 1 Daraus geht hervor, dass die Regulierung nicht erst von ihm zum ers- ten Male gemacht wurde. Auch die Ansicht, dass Thomas See- auer, der doch erst im 16. Jhd. lebte (1500 bis 1610, Alter v. 110 Jahren!), den Fall bezwungen hätte, wird dadurch wider- legt. Er hat die Wasserbauten lediglich verbessert und den Fallkanal erbaut. Am Traunfall hatten die Schiffer eine Kapelle zum hl. Nikolaus errichtet, zu der die Fertiger 1493 eine Wo- chenmesse stifteten, die der Pfarrer von Roitham für die glückliche Ausfuhr der Schiffleute durch den Fall lesen sollte. Diese Strecke von Gmunden bis Stadl bildete die innere Traun. Stadl wurde schon früh ein äußerst wichtiger Stapel- und UmIadeplatz. Dort begann die äußere Traun, welche bis zur Einmündung in die Donau reichte. Die innere Traun hatte im Allgemeinen ein tieferes Flussbett als die äußere, welche leichter versandete und daher seichter war. Aus diesem Grunde durften die Schiffe auf dieser keinen so starken Tief- gang haben. Ihre Ladung musste in Stadl, das durch seine Lage am Zusammenfluss der Ager mit der Traun dazu an bes- ten geeignet war, erleichtert werden. Von dort ging dann die Fahrt weiter bis nach Zizlau an der Mündung der Traun oder auch bis Enns bzw. Enghagen an der Mündung des Lorchba- ches in die Donau, welches an Bedeutung fast an Stadl heran- reichte. Hier wurden die Schiffsladungen auf die größeren Donauschiffe umgeladen, welche das Salz stromabwärts bis Wien oder aber auch stromaufwärts brachten, wo es für das obere Mühlviertel bestimmt war. Auf der Traun wurden verschiedene Schiffe für den Salztrans- port verwendet. Die älteste Form, die sich aus der prähistori- schen Zeit herübergerettet hatte, war das Einbaumschiff 1 Krackowizer II, S. 362 f.

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