Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 30 - Über die Mengen des durch die Fertiger ausgeführten Salzes sei auf das Kapitel Stadlrecht verwiesen. Die Küfelsalzerzeugung war schon im 18. Jhd. stark zu- rückgegangen und die Verfrachtung der Herrenfuder und des Gottesheilsalzes, der Deputate an Adelige und Klöster, hatten die Fertiger 1787 und 1789 verloren. Ihre Lage wurde immer bedrückender und ihre Schulden nahmen immer mehr zu. Am 31. März 1844 wurde die Küfelerzeugung für immer eingestellt, nachdem sie 1830 bzw. 1843 bereits praktisch aufgehört hatte. Der Salzfertigerstand aber wurde 1849 offiziell aufgelöst und jedem Fertiger eine Ablösung von 3000 fl CM zugesprochen, welche ab 1. August 1849 bis zur Auszahlung in Mai 1851 mit 5 % verzinst wurde. 1 b) Die Stadt Gmunden. Das Salzamt hatte zu Beginn des 16. Jhds. die großen Ku- fen in eigener Regie erzeugt und verkauft. 1524 wurden die Erzeugung und der Vertrieb der Stadt Gmunden übertragen. 2 Diese beauftragte damit den "Großkufenhandler", der also ein Beamter des Gmundner Magistrats war und vom kaiserli- chen Großkufenhandler, dem Leiter des Großkufenhandels- amtes, zu unterscheiden ist. Die Gmundner Bürger verpflich- teten sich, jährlich 24 Pfd. Großkufen zu verfertigen. Die Kos- ten der Verarbeitung der Fuder zu Kufen und die Verfrach- tung wurden durch den Erlös aus dem Verkauf in den Ladstät- ten gerade gedeckt. Bereits 1524 wurde ihnen deshalb je Kufe ein Fertigerlohn von 10 Pf. zugebilligt, der 1590 auf 12 Pf. er- höht wurde. Bis zum 30-jährigen Krieg nahm der Großkufen- handel gewaltig zu. Dann kam es aber zu einem starken 1 Krackowizer II, S. 334; Eine Liste der letzten Fertiger bei Schraml, Salinenwesen III, S. 318 f. 2 Schraml, Salinenwesen I, S. 319 ff; Krackowizer II, S. 335.

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