Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 23 - Salzfudern die einzige Urform der Salzproduktion und das Küfelsalz die gangbarste Form der Verfrachtung. Eine andere Art waren die großen Kufen. Diese hatten eine ähnliche Form wie die Küfel, waren aber bedeutend größer. Es mussten aus einen Pfd. Fuder (240 Stück) 180 grobe Kufen gefüllt werden. 1694 ergab eine Probe, dass eine große Kufe das Salz von 12 1/2 Küfel enthielt und somit 148 Pfd. wog. 1 Die Erzeugung der großen Kufen ging aus dem Kampf um das böhmische Absatzgebiet hervor, wo seit jeher das Halleiner und Schellenberger Salz in dieser Form verkauft wurde. Maximilian I. ließ daher bereits 1515 2 das für Böhmen und das Mühlviertel bestimmte Salz in großen Kufen verpacken. Dies wurde zuerst durch das Salzamt durchgeführt und 1524 den Bürgern der Stadt Gmunden übertragen. 3 1633 mussten die Gmundner Bürger den Groß- kufenhandel wegen starker Verschuldung zum größten Teil wieder an das Salzamt zurückgeben. 4 Die Kufen und Küfel litten sehr unter dem Transport auf dem Wasser, so dass sie vielfach untergewichtig ankamen ("unabgemachte Kufen") und wieder aufgefüllt werden mussten ("gegupfte Kufen"). Man suchte nun nach einer an- deren Art der Verpackung, bei der das Nachfüllen überflüs- sig wurde, und ging 1704 zum Verschleiß des Salzes in Fäs- sern über, nachdem sich 1694 die o. ö. Landstände um den Vertrieb des Salzes in Oberösterreich und nach Böhmen be- worben und dabei diesen Vorschlag gemacht hatten. Ab 1705 wurden Zweizentnerfässer erzeugt, die sich aber we- gen des großen Gewichtes nicht besonders bewährten. 1708 erzeugte man dann Zentnerfassel mit einem Nettogewicht 1 Schraml, Salinenwesen I, S. 225, S. 228. 2 LStA 462 Nr. 7 (1515 Mai 20) 3 Schraml, Salinenwesen I, S. 227 f.; Krackowizer II, S. 340 f. 4 Schraml, Salinenwesen I, S. 320.

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