Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 19 - Traun zu lassen. 1 Gleichzeitig bestand der Hofkasten, ein amtlicher Getreidespeicher, aus dem in Notzeiten Getreide an die Bevölkerung, besonders an die Kammergutarbeiter und Beamten, abgegeben wurde, vor allem dann, wenn nach dem Abschluss von Getreidelieferverträgen zwischen den Herrschaften und dem Hofkastner die Getreidepreise in die Höhe schnellten. Eine Vieh- und Viktualiensperr e 2 sollte den Handel mit dem übrigen Lande verbieten, um einerseits die Versorgung zu gewährleisten und andererseits eine Ver- teuerung der Lebenskosten der ohnehin sehr schlecht be- zahlten Kammergutarbeiter zu verhindern. Erst 1782 und 1765 wurden die einschränkenden Bestimmungen aufgeho- ben. 3 1782 wurde das gesamte Salinenärar und damit auch das Salzoberamt der neu gebildeten Hofkammer für Münz- und Bergwesen unterstellt. Anhand dieser einzelnen Zweige der Verwaltung sieht man das allmähliche Abbröckeln der Selbständigkeit des Salzkammergutes, die ursprünglich auf die Ref. Libelle ge- gründet war, welche aber immer mehr an Geltung verloren, da man bei den Zentralbehörden in Wien oft gar keine Kenntnis mehr davon hatte. Auch lag die Aufhebung dersel- ben durchaus im Zuge der allgemeinen Zentralisation an Ende des 18. Jhds. Doch Maria Theresia hatte das Ref. Lib. anerkannt, wenn es auch durch die verschiedensten Refor- men schon wesentlich eingeschränkt worden war. Am 12. Mai 1786 aber wurde es aufgehoben und damit hörte die Exemption des Salzkammergutes endgültig auf. Eine gewisse Unterbrechung in der Entwicklung waren die Jahre der bayrischen Pfandherrschaft über Oberöster- reich von 1621 bis 1628, in denen der bayrische Statthalter 1 Ref. Lib. 1656, S. 457. 2 Ebenda, S. 239. 3 Kraus, S. 52.

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