Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel
- 11 - noch 1775 zur genauen Befolgung approbiert. 1 Erst unter Jo- sef II. wurde es am 12. Mai 1786 aufgehoben. 2 Die Produktionsart im Salzbergbau hat sich natürlich auch im Laufe der Zeit weiterentwickelt. In der frühesten Zeit kannte man zuerst nur das Versieden der Quellsole und dann, als die Quellen versiegten oder nicht mehr genügten, ging man auch zum Trockenabbau von Steinsalz (Salzkern) über. Die Salzstücke wurden in den Stellen, die man schräg in den Berg getrieben hatte, herausgehauen und dann in Körben zutage gefördert, die Sole aber außerhalb des Ber- ges gewonnen. Früh jedoch verwendete man schon Laug- o- der Sinkwerke. Diese bestanden darin, dass man Kammern in den Salzberg haute und diese dann mit Wasser füllte, das aus dem Gestein das Salz herauslaugte. Das bereits ausge- laugte Gestein, taubes Gestein genannt, fiel dann herab. Zum Herausbefördern der nun künstlich gewonnenen Sole war anfangs die Art der Schöpfwerke üblich, die bis in 1575 angewendet wurden. Dabei schöpfte man durch einen senk- rechten Schacht die Sole mit Eimern nach oben heraus. Diese Art aber wurde bald verdrängt durch die wesentlich besseren Ablasswerke, wie sie in Prinzip heute noch üblich sind. Bei diesen wird das Wasser aus den Kammern von der Sohle (Boden) nach unten durch Wehre abgelassen, sobald die Sole die Vollgrädigkeit erreicht hat. Der Salzberg wird durch mehrere übereinander liegende Stellen erschlossen, von denen aus die Kammern geschlagen werden. Besteht bei einem Werk Einsturzgefahr, wird es aufgelassen, es heißt dann "totgesprochenes" Werk. 3 1 Krackowizer II, 1. 295. 2 Kraus, S. 71. 3 Ausführlich bei Führer, Salzbergbau u. Salinenkunde, S. 249, 495 f.; Karl Baltz v. Balzberg, Salinenwesen, S. 17.; Srbik, Studien, S. 33 ff.
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