Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel
- 252 - Schiffers nicht bekannt war. Zu einem vollständig siche- ren und genauen Bild der sozialen Verhältnisse war die Quellenbasis doch zu schmal, dazu hätte die Anzahl der Fahrten und damit die Verteilung des Einkommens auf die verschiedenen Monate für eine größere Anzahl von Jah- ren bekannt sein müssen. Dennoch konnte die katastro- phale Verschlechterung der Lebensverhältnisse unter den Stadlinger Schiffern aufgezeigt werden. Der Lebensstan- dard der Stadlinger Schiffleute wäre wesentlich höher ge- wesen, wenn sie im Winter dasselbe Einkommen wie im Sommer gehabt hätten. So aber stand ihnen mit dem Ein- bruch der kalten Jahreszeit, die die Schifffahrt stilllegte, immer eine bittere Notzeit bevor, für die sie in Sommer nur wenig oder gar nichts zurücklegen konnten. Solange die Salzausfuhr im Ansteigen war, gab es immer zu wenig Schiffleute am Stadl und der Staat betrieb eine den Nach- wuchs fördernde Bevölkerungspolitik. Als eine gegentei- lige Entwicklung eintrat und die Schiffleute am Stadl zu viel wurden, fielen alle fördernden Maßnahmen weg. An ihre Stelle traten die Unterstützungen und Gnadengelder, um die allergrößte Not etwas zu mildern. Das Ende der Salzschifffahrt, durch den Bau der Eisenbahn herbeige- führt, zwang sie endgültig, sich anderen Berufen zuzu- wenden und sie fanden, allerdings nur schwer und all- mählich, andere Betätigungsmöglichkeiten, vor allem dann in der neuerrichteten Flachsspinnerei. Ihr Verhältnis zum Stift Lambach, das bis 1848 ihre Grundobrigkeit war, wurde wesentlich durch ihre Tätig- keit im Dienst des Salzhandels bestimmt. Das Stift musste sie, nach längeren Auseinandersetzungen, von verschie- denen Leistungen befreien, so ihnen die Robot auf fünf Tage herabsetzen und ihnen das Freigeld nachlassen. Die Robot- und Freigeldstreitigkeiten, die erst 1795 und 1797
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