Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 249 - Die besonderen Wasserverhältnisse auf der Traun wa- ren die Ursache für die Entstehung von Stadl. In Stadl musste die Ladung der Schiffe erleichtert werden, weil die Traun von dort ab, nach der Einmündung der Ager, wohl breiter, aber auch seichter wurde. Oftmals standen dort nicht sofort genügend Schiffe zur Verfügung und es musste das Salz an Land gebracht werden, wozu schon Ende des 13. Jahrhunderts Stadel errichtet wurden. So- wohl das Umladen als auch das Einlagern musste durch jemanden geleitet und beaufsichtigt werden. So entstand das Stadlamt oder Salztransportamt am Stadl mit dem Stadlschreiber an der Spitze. Das Stadlwesen wurde dem Stift Lambach, das ohnehin die Grundobrigkeit über das Gebiet hatte, anvertraut. Diesem oblag die Erhaltung der Bauten am Stadl und die Besoldung der Beamten. Die straffere Organisation des Salzamtes zu Ende des 18. Jahr- hunderts unterstellte diesem auch das Transportamt am Stadl unmittelbar. Die Aufgaben und der Einfluss des Stif- tes traten immer mehr zurück. Mit der Einführung des Salzfreihandels 1824 war auch das Transportamt am Stadl überflüssig geworden und wurde 1825 aufgelöst. Bereits in der Mitte des 14. Jahrhunderts erscheint urkundlich der erste Stadlschreiber und es ist anzunehmen, dass es vorher schon einen solchen gegeben hat. Nach diesem ist eine Lücke in der Überlieferung bis 1412. Von dort ab aber konnte die Reihe der Stadlschreiber bis zur Aufhebung des Transportamtes 1825 lückenlos festgestellt werden. Dank des nun zugänglichen neuen Quellenmaterials im Stiftsarchiv Lambach war es möglich, die bei Krackowizer gegebene Reihenfolge zu vervollständigen und zu berich- tigen sowie die biographischen Angaben zu erweitern. 200 Jahre lang hatte die Familie Leroch die Stadlschreiber

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