Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 239 - für den Gegentrieb in mehrere Strecken eingeteilt. Von Ziz- lau bis Stadl besorgten den Gegentrieb die Traunbauern, von Stadl bis Gmunden, die wegen des Traunfalls gefähr- lichste Strecke, die Fallbauern und von Gmunden nach Ischl oder Hallstatt die Rossbauern. Von Zizlau bis Stadl waren 2 Pferde, von Stadl bis Gmunden 4-5 Pferde, durch den Fallka- nal aber mindestens 9 Pferde je Zille notwendig. Auf dem ersten Pferd saß der Nau- oder Vorreiter, auf dem letzten der Afterreiter, dazwischen gab es über den Fall zwei Mit- terreiter. Der Gegentrieb erforderte Mut und Gewandtheit. Als seine Gegner traten in erster Linie die Grundanrainer auf, die z. T. für ihre Grundstücke fürchteten und auch mehr- mals mit Schadenersatzansprüchen an das Salzamt heran- traten, z. T. als Fischer um ihre Fischwässer bangten. Gegner waren aber auch die Fertiger, die bisher die Schiffe mit oft sehr gutem Gewinn verkaufen konnten, während sie nun beim Gegentrieb nur Auslagen hatten und im freien Verkauf der Zillen sehr stark behindert waren. Es durften nur mehr vollständig unbrauchbare Zillen ("Hingeberzillen") verkauft werden, und zwar ursprünglich nur an die Ennser Bürger, dann aber an das kaiserliche Schiffamt in Stein, Korneuburg und Wien. Dass mit dem Gegentrieb nicht sofort, nachdem er befohlen worden war, begonnen werden konnte, ist ver- ständlich, da erst die nötigen Organisationen ins Leben ge- rufen werden mussten. 1540 fanden diesbezügliche Bespre- chungen zwischen den Städten und Märkten statt, bei de- nen selbst die Schiffer sich dagegen aussprachen, weil sich die Traunzillen zum Hohenauen (Donau) nicht eigneten. 1 Aber schließlich ging man doch an die Durchführung und übertrug den Gegentrieb privaten Unternehmern, für un- sere Strecke eben den Traunbauern oder Traunfahrern, die meist Welser oder Lambacher Bürger waren. Daneben hatte 1 LStA 476 (fasz. L/VI/1) Nr. 25, 28.

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