Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 3 - Dann liegt wieder durch Jahrhunderte Dunkel über den Geschicken des Salzbergbaues. Wahrscheinlich sind während der Völkerwanderung sehr viele Baue zugrunde gegangen und manche, aber nicht alle Ansiedlungen von Hochwald überwuchert worden . 1 Allerdings ist nicht anzunehmen, dass die Salzgewinnung vollständig aufhörte. In einzelnen kleinen "Pfännlein" ist sicher auch in dieser Zeit Salz versotten wor- den, wie aus den wenigen Nachrichten hervorgeht. Bestimmt aber ist die Salzerzeugung stark zurückgegangen. Für eine Salzgewinnung im frühen Mittelalter spricht unter anderem auch die Erwähnung des Ortes Laufen in Jahre 807 , 2 der sein Entstehen wahrscheinlich dem Verkehr mit Salzschiffen über die Stromschnellen (den "wilden Laufen") verdankt. Um 777 schenkte Herzog Tassilo dem neugegründeten Stift Kremsmünster eine Salzpfanne mit drei Arbeitern. Diese Pfanne war nahe an dem sogenannten Sulzbach zwischen dem Dorf Pfarrkirchen und dem Markt Hall. Noch zu Beginn des vorigen Jahrhunderts soll dort eine Salzquelle geflossen sein, welche aber eine Ausbeute nicht lohnte. 3 Die Raffelstätter Zollordnung (zwischen 904-906), eine Zollgesetzgebung König Ludwigs, berichtet von Salzschiffen aus dem Traungau . 4 Dies lässt auf eine sehr ergiebige Sal- zerzeugungsstätte schließen, so dass ganze Schiffsladun- gen verfrachtet werden konnten. Der Ort derselben ist al- lerdings unbekannt . 5 Bereits Kurz bezweifelte zu Beginn 1 Buschmann, S. 244. Mahr, S. 6 ff 2 OöUB I, S. 28. 3 Kurz, Oesterr. unter Friedr. d. Sch., S. 441. Simon Rettenpacher, Annales Cremifanenses, S. 25. 4 Lateinische Ausgaben: Mon. Germ. Hist., Leges III. herausgg. v. Pertz, S. 480. Capitularia regum Francorum, hrg. v. Krause II, S. 250. Codex dipl. regni Bohemiae, ed. Gust. Friedrich I. S. 33 ff. OöUB II, S. 54. MIOG 37 (1917) S. 479 ff. Uebersetzung: Jb. f. Landeskunde v. Nd. Oest. I. (1902), S. 21 ff. 5 Schraml, Salzbergbau, S. 167

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2