Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel
- 227 - 1711 wurde vom Stift mit dem Hofmaurermeister Leopold Pahleitner in Lambach ein Vertrag geschlossen, wonach dieser den Bau eines neuen Schreibhauses am Stadl über- nahm. Darin wird genau beschrieben, wie das Schreibhaus beschaffen sein muss. Der Abt verpflichtete sich, die nöti- gen Materialien beizustellen. Die Rechnung weist dann die Gesamtausgaben mit 2645 fl 45,5 kr aus, wovon 240 fl 28 kr auf die Arbeit kamen. 1 1715 wurde dem Stadlschreiber ein neuer Stadl errichtet, der 209 fl 39 kr kostete . 2 Nicht uninteressant ist ein Bericht, den Martin Zangerl nach sei- ner Visitation im Stadlschreiberhaus 1753 an den Salzamt- mann gegeben hat . 3 Darnach war die Tür des Kastens in der Schreibstube so zerrissen, dass man mit den Händen die Akten herausnehmen konnte. Die Fenster waren mit Papier verklebt und mit Holz verrammelt, die Kanzlei verrußt, und alle Schriften lagen wirr durcheinander. Fassel- und der Kü- felschreiber nahmen ihre Rechnungen mit nach Hause, weil sie wegen der Unordnung in der Kanzlei nicht arbeiten konnten. Er schlug vor, die Kanzlei weißen zu lassen, alle Schäden zu beheben und ein "Kabinettl" mit Pultlade hin- einzustellen und vor allem das Mitnehmen von Akten nach Hause zu verbieten. Auf diesen Bericht hin verlangte der Salzamtmann Sternbach vom Abt, dass die Reparaturen durchgeführt wurden, was dieser, wenn auch nach anfäng- lichem Sträuben, veranlasste. 1785 war die Reparatur des Daches neuerlich notwendig geworden, da es bereits stark hineinregnete. 4 Gegen Ende dieses Jahrhunderts wurde das Stadlschreiberhaus im Ganzen mit 18.230 fl geschätzt. 5 1 LStA 472 Nr. 137, 139 (1711 April 15). 2 Ebenda Nr. 141. 3 Ebenda Nr. 163 (1753 Juli 6). 4 LStA 473 Nr. 27 (1783 Juli 7). 5 Ebenda Nr. 92.
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