Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 223 - Am 22. Juli 1313 wurden bereits der Kirche zu Paura ver- schiedene Ablässe gewährt. 1 1492 verlieh Weihbischof Al- bert von Passau der Nikolaus- und Blasiuskirche in Paura einen Ablass von 40-80 Tagen, 2 1496 Weihbischof Nikolaus und 1497 Weihbischof Bernhard anlässlich der Verlegung des Kirchweihfestes vom 2. August auf den Sonntag nach Jakobi einen Ablass. 3 Erst am 16. August 1771 erhielt diese Kapelle vom Passauer Diözesanbischof Leopold Ernst die Messelizenz, 4 obwohl gelegentlich auch schon früher dort Messe gelesen worden war, z. B. am 6. Dezember 1707 durch Abt. Maximilian . 5 1831 fiel die Kirche dem Brande zum Opfer. Das Berühmteste von Stadl-Paura aber ist die Dreifaltig- keitskirche, die zu den bedeutendsten barocken Kirchen- bauten nördlich der Alpen zählt. Sie wurde auf Anregung des Abtes Maximilian Pagl in den Jahren 1714-1721 aus Dankbarkeit über die Bewahrung vor der Pest errichtet. Die Innenarchitektur wurde erst unter seinen Nachfolger voll- endet. Die Idee, die Dreifaltigkeit zu symbolisieren, stammte von Abt selbst. Die Kirche hat einen dreieckigen Grundriss, 3 Türen, 3 Portale, 3 Hauptfenster, 5 Altäre, 3 Orgeln usw. An den Bau und der Ausgestaltung waren be- teiligt der Linzer Architekt Joh. Mich. Brunner, der Passauer Bildhauer Jos. Matth. Götz, Carlo Carlone, Martin Altomonte, Ignaz Holzer, Francesco Messenta u. a. 6 Die 1 OöUB V, S. 107. 2 LStA Urk. Nr. 2092 (1492 Okt.3) 3 LStA Urk. Nr. 2158 (1496 Juni 7); Urk. Nr. 2196 (1497 Sept. 29). 4 Eilenstein, Stadl, WZtg. 1936 Nr. 41. 5 Eilenstein, Pagl, S. 36. 6 Ausführlich: Guby-Rabensteiner, Die Dreifaltigkeitskapelle in Stadl-Paura bei Lambach, Wien 1922 (=Kunstgeschichtl. Einzeldar- stellungen 4. Bd.) - Linzer Kunstblätter 1936, Juli u. Okt. - Christl.

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