Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 219 - Tage eine Wache am Hundsberg bei Stadl an, die ebenfalls vor ihnen die Flucht ergriff. Die Bauern durchzogen nun, ohne zu plündern und zu rauben, Stadl und lagerten sich im freien Feld. Um Mitternacht aber setzten sie über die Traun auf das linke Ufer. 1 Im Jahre 1632 kam Stadl eben- falls ohne besonderen Schaden davon. Nur im Halmed in der Nähe des heutigen Bahnhofes von Stadl-Paura schlu- gen die Bauern ein Lager auf. Wegen der Türkengefahr des Jahres 1683 verlangte der Salzamtmann vom Abt von Lambach, alles verteidigungsbereit zu halten und beson- ders die beiden Brücken in Stadl und Lambach scharf zu bewachen . 2 Die Befreiung Wiens von den Türken erüb- rigte weiterhin derartige Maßnahmen. 1787 kam es zu ei- ner großen Überschwemmung, durch die die Salzausfuhr einige Zeit unterbrochen wurde. Eine Statue des hl. Jo- hannes von Nepomuk, die beim Stadlwehr stand, soll hin- weggeschwemmt worden sein . 3 Große Unruhe brachten die Franzosenkriege über Stadl. 4 1800 wurde die 53. Backofendivision mit 37 Backöfen nach Lambach geschickt und im Halmed unter- gebracht. Die dabei beschäftigten 400 Mann waren in Stadl und Lambach einquartiert. Am 19. Dezember 1800 waren die Franzosen in Lambach eingedrungen, während in Stadl noch die österreichische Artillerie stand. Die Fran- zosen setzten über die Brücke und es kam im Wald nahe dem heutigen Bahnhof zu Kämpfen. Die österreichischen Truppen mussten sich über die Alm zurückziehen. Die Stadlinger aber wurden von den Franzosen zu den 1 Stieve, Bauernaufstand, S. 277; Eilenstein, LVB 1932 Nr. 168. 2 LStA 484 Nr. 171 (1683 Juli 21). 3 LStA 491 (Buchinger, 2. Heft, S. 2). 4 Rabensteiner, Stift u. Markt Lambach während der Franzosenein- fälle. Wels 1899, S. 1 ff.

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