Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel
- 215 - verlangte, dass die Ladung der Schiffe verringert wurde, um keinen so starken Tiefgang mehr zu haben. Warum aber musste gerade in Stadl dazu eine neue Siedlung entstehen und warum konnte das Erleichtern der Schiffe nicht in Lam- bach geschehen? Ein Blick auf die Karte (Beilage Nr. 3) zeigt dies sofort. Stadl liegt vor der Einmündung der Ager in die Traun, während Lambach bereits dahinter liegt. Die Traun hat vor der Zufuhr neuer Wassermassen durch die Ager noch nicht die starke Strömung wie nachher und deshalb war für einen Anlegeplatz diese Stelle wesentlich besser geeignet als Lambach. Wenn die Schiffe dann von Stadl wieder abstie- ßen, bekamen sie erst nach dem Zufluss der Ager wieder stärkeren Antrieb. Dazu kam noch, dass bei Stadl die Ufer verhältnismäßig flach sind, während bei Lambach das linke Traunufer fast als Steilufer bezeichnet werden kann. Alles in allem bot sich Stadl durch seine geographische Lage von selbst an, Umschlag- und Stapelplatz für die Salzschifffahrt zu werden. Der Salzhandel brachte für die Siedlung bald ei- nen starken Aufstieg. 2.) Der Ort. Das Gebiet, in der die heutige Gemeinde Stadl-Paura liegt, war schon sehr früh besiedelt, wie aus zwei prähistorischen Funden hervorgeht. 1 Es wird die jüngere Steinzeit dafür ange- nommen. Früh schon ging ein schwunghafter Salzhandel die Traun abwärts. Die Besiedlung dürfte aber auch nach dem Ende der Hallstattperiode weiter bestanden haben. Der Flur- name "auf dem Purgstall" soll auf eine prähistorische Fliehburg deuten, da später in geschichtlicher Zeit hier keine Burg war. Zur Zeit der germanischen Landnahme siedelte ein gewisser Et- zel hier, nach dem die Siedlung den Namen "Ezeling" erhielt 1 Eilenstein, Stadl, WZtg. 1936 Nr. 30.
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