Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 213 - Namen in den Zechamtsraitungen überliefert sind. 1 Sie sind in der Beilage Nr. 20 zusammengestellt. Die Zechleute wurden im- mer an Jahrestag gewählt und hatten ihr Amt bis zum nächsten Jahrestag inne, an welchem auch die Abrechnungen gemacht wurden. Die Zechleute waren für die Geschäftsgebarung der Zunftlade verantwortlich. Die Zechamtsraitungen, die jährlichen Abrechnungen der Zechleute, wurden vom Abt überprüft und es fanden sich vielfach Randbemerkungen, die eine Erläuterung für besonders hohe Ausgaben, etwa für Zehrungen, verlangten. Die Zunftlade half auch aus, wenn ein Stadlinger in Geldnöten war. Sie barg das Vermögen der Zeche sowie Akten und Urkunden. Die Zechleute nahmen an der Verwaltung der Bodenbüchse teil, deren Gelder unter anderem auch gottesdienstlichen Zwecken dienten. (Vgl. S. 71) Am Jahrestag wurde die Zunftlade von ih- rem Aufbewahrungsort (Stadlschreiberhaus, Stadl-Hausruck Nr. 1) auf zwei Stangen im feierlichen Umzug unter Vorantritt des Stadlschreibers in das "Gmainhaus" (Stadl-Traun Nr. 82) getra- gen und dort ihr Inhalt überprüft, die erwähnten Deputate aus- gezahlt, der Jahrschilling eingehoben, und sie dann wieder zu- rückgetragen. Dieses Gemeindehaus war 1607 auf Freistift- grund erbaut worden, nachdem dieses Grundstück ihnen vom Abt zu durchgehendem Erbrecht frei übergeben worden war. 2 Bei Beerdigungen wurden zunfteigene Bahrtücher verwendet, für die die Nichtschiffer 1 bis 2 fl zu zahlen hatten. Als Bahr- schmuck wurde ein schwarzes Brett verwendet, auf dem zwei Blechkronen und ein Kruzifix befestigt waren. Im vorigen Jahr- hundert war dann die Zunft verstaatlicht worden. 3 Die Tradition der Schifferzunft setzte der 1848 gegründete Schifferverein fort . 4 In seinem Besitz ist auch noch die alte Zunftlade. Heute 1 LStA 481 (fasz. L/IX/1). Leider sind die Zechamtsraitungen nur sehr unvollständig erhalten. 2 LStA 474 Nr. 17 (1607 Aug. 8). 3 LStA 491, Buchinger, 2. Heft S. 8. 4 Binna, Heimatmuseum, S. 123.

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