Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 210 - 4) Zeche der Schiffleute. Die Schiffleute am Stadl hatten eine eigene Zeche oder Bruderschaft wie die Schiffer in Gmunden. 1 Wann diese auf- gerichtet wurde, lässt sich nicht feststellen, doch hat sie 1528 bereits bestanden. In diesem Jahr beklagten sich die Stadlin- ger, dass die Ennser Schiffleute nicht mehr die paar Pfund Wachs wie bisher an die Stadlinger Zeche abgaben. Die Enn- ser rechtfertigten sich damit, dass die Fertiger und Schiffleute auch nicht mehr wie bisher für alle Schiffe, die sie vorbeiführ- ten, leer oder beladen, eine bestimmte Summe in die St. Anna-Zeche der Ennser gegeben hätten, weshalb diese vom Kaiser aufgehoben worden sei. Wenn wieder alle die üblichen Gebühren an die Ennser leisteten, dann könnten auch sie ih- rer Verpflichtung den Stadlingern gegenüber wieder nach- kommen. 2 Scheinbar setzte sich die Zeche nicht richtig durch, denn 1537 baten die Stadlinger den Abt, ihnen bei der Errich- tung der Zeche behilflich zu sein. Es sollte ein Tag festgesetzt werden, an dem das Zechgeld, 12 Pf. pro Person, bezahlt wer- den sollte. Wer dies aber nicht wollte, sollte wie die Fremden von jeder Fahrt einen Pfennig geben. 3 In einem Vorschlag für einen Artikelbrief baten die Schiffleute, keine Fremden mehr in die Zeche aufzunehmen, jeden, der bei der Fronleichnams- prozession oder an Jahrestag zu spät komme, sowie wer sich an Jahrestag bei geöffneter Zunftlade nicht ordentlich be- nehme oder gegen den Stadlschreiber ungehorsam sei, zu strafen und die jungen Stadlinger erst dann zum Fahren zuzu- lassen, wenn sie ihren Einkaufsgulden und das vorgeschrie- bene Wachs in die Zeche erlegt hätten. 4 1591 wurde ein 1 Krackowizer II, S. 293. 2 LStA 476 (fasz. L/VI/1) Nr. 2 (1528 Juni 23). 3 LStA 482 Nr. 35 (1537 Jänner 20). 4 LStA 476 Nr.1 (16. Jhd.).

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