Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 198 - mächtigere war. Und so versuchten sie auch über das Salz- amt eine Erleichterung der schweren Lasten zu erreichen. Dazu kam noch, dass nicht alle Äbte in gleicher Weise Ver- ständnis für die Notlage und beschwerliche Arbeit der Stadlinger hatten. Wie ein roter Faden laufen Streitigkeiten mit dem Stift wegen Robot und sonstigen Abgaben durch die Geschichte des Salzhandels am Stadl. Wohl waren es nicht nur die Stadlinger, die sich im Lande gegen allzu harte Abgaben und Bedrückung durch die Grundherren auflehn- ten. Vor allem die Bauern stemmten sich oft, aber mit nur sehr schwankendem Erfolg, dagegen. Der Widerstand der Stadlinger aber ging darüber weit hinaus. Robot und Frei- geld wurden als Anfang und Ende aller Bauerngravamina bezeichnet. 1 Für die Stadlinger Schiffleute gilt dieser Satz ebenfalls in vollem Umfange. Die Betrachtung hat sich da- her vornehmlich auf diese beiden Gruppen von Abgaben zu richten. Dazu kommen noch verschiedene Landesabgaben und kleinere Steuern. 2.) Robot. In Oberösterreich waren allgemein 14 Tage Robot im Jahr üblich. Diese mussten auch die Stadlinger leisten. Einerseits war ihnen dieses bereits zu viel, andererseits wurden sie ge- legentlich auch mit mehr Robot belästigt. Abt Philipp soll an- geblich von ihnen 4-5, ja sogar 6 Wochen Robot in Jahr ver- langt haben, sie zur Räumung des Gegenwassers bei Versan- dung nach Regengüssen ohne Besoldung herangezogen ha- ben, während sie früher für solche Leistungen Geld und Ge- treide bekommen hätten. 2 Der Salzamtmann ermahnte den 1 Eder, S. 369. 2 LStA 474 Nr. 44.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2