Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 197 - einzugehen, soweit es durch die Tatsache ihrer Zugehörig- keit zu den Kammergutarbeitern beeinflusst wird, also die Verschiedenheit, die besondere Eigenart ihrer Stellung zur Grundherrschaft aufzuzeigen. Nicht die im ganzen Lande ziemlich gleichartigen Verhältnisse der Untertanen zu ihrer Grundherrschaft sollen am Beispiel Stadl dargelegt wer- den, sondern die besonderen Verhältnisse der Stadlinger, welche aufgrund ihrer Verwendung im Dienste des Kam- mergutes als Grunduntertanen gewissen Erleichterungen genossen. Dass ihnen diese Erleichterungen an Diensten auch keine Linderung ihrer Not brachten, war aus dem vo- rigen Kapitel zu ersehen. Die Stadlinger waren durch ihre Beschäftigung in der Salzschifffahrt so in Anspruch genom- men, dass ihnen ohnehin nur sehr wenig freie Zeit blieb. Man kann sich leicht vorstellen, dass sie in den Zeiten gro- ßer Salzausfuhr ihre gesamten Kräfte anspannen mussten, um nicht zu versagen. Beim Morgengrauen begann ihr Tag- werk und spät abends kamen sie von Zizlau wieder zurück, nachdem sie, wie es die meisten gemeinen Knechte tun mussten, den weiten Weg zu Fuß zurückgelegt hatten. Am nächsten Morgen ging dasselbe wieder von Neuem an. Da- bei war ihr Verdienst so karg, dass jeder Tag für sie wichtig war. Der Ackerbau wurde ihnen wie den meisten Kammer- gutarbeitern auch verboten, 1 damit sie sich nur ganz der Salzschifffahrt widmen konnten. Unter diesen Umständen ist es nur zu verständlich, dass die Abgaben und vor allen die persönlichen Dienstleistungen, wie Robot, für sie eine schwere Belastung waren und sie früh versuchten, eine Verminderung der Lasten zu erreichen. War es oft unange- nehm, zwei Herren über sich zu haben, so hatte es in die- sem Falle doch auch wieder Vorteile, zumal der eine, das Salzamt und damit der Landesfürst, entschieden der 1 LStA 474 Nr. 4 (1554 Juli 29. Bittschrift der Schiffleute).

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