Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 193 - wichtigsten Arbeiter am Stadl. Ein vollständig klares Bild vom Lebensstandard der Arbeiter könnte man allerdings erst bekommen, wenn man genau feststellen könnte, was sich der Arbeiter um seinen Lohn jeweils kaufen konnte. Dies ist aber derzeit noch nicht möglich, fehlt es doch an einer Preisgeschichte aller lebensnotwendigen Ver- brauchsgüter. Dazu kommt noch erschwerend in unserem Falle, dass wir wohl wissen, wieviel ein Schiffer für je eine Fahrt oder je einen Zentner bekam, aber nicht wissen, wie oft er gefahren ist. Die wenigen Angaben darüber sind für eine allgemeine Berechnung zu wenig. Dennoch sei ver- sucht, aus der Gegenüberstellung dieser Einzellöhne mit den Preisen ein Bild von der wirtschaftlichen Lage der Schiffleute zu skizzieren. Dafür eignen sich am besten die Preisveränderungen in Brotgetreide, da ja dieses von je- dermann, ob arm oder reich, gekauft werden musste. Als Beilage Nr. 16 sind Tabellen der Getreidepreise von Wels im Zehnjahresdurchschnitt beigegeben. 1 Die bei Schraml für das Salzkammergut angegebenen Preise konnten hier nicht herangezogen werden, da das Salzkammergut immer niedrigere Preise als das übrige Land hatte, die Schiffleute von Stadl aber auch dort gar nicht ihre Einkäufe tätigten. Die Stadlinger kauften zwar ihr Getreide auch nicht in Wels, sondern auf den Lambacher Wochenmarkt, der jeden Montag war. 2 Von diesem aber konnte ich in den benützten Akten über das Salzwesen nicht genügend Preisangaben finden. Nur einmal zu Beginn des 18. Jhds. heißt es, dass der Metzen Korn 1 fl 30 kr koste, 1731 2 fl 36 kr und 1749 2 fl 45 kr. 3 1 Aus Pribram S. 646. Für die Jahresmittel ebenda S. 528-31. 2 Hoffmann, Die o.ö. Städte u. Märkte, S. 162; Gielge II, S. 77. 3 LStA 476 Nr. 33 (18. Jhd); LStA 486 Nr. 47 (1731 Sept.); LStA 486 Nr. 90 (1740 Mai 10).

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2