Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 187 - zugsarbeiter (im Gegentrieb beschäftigt) 2700 fl. 25 arme Schiffleute wurden von Armeninstitut in Lambach unter- stützt . 1 Dennoch blieb die harte Tatsache der Arbeitslosig- keit des größten Teiles der Stadlinger bestehen. Die Lan- desregierung versuchte, arbeitslose Schiffleute in anderer Weise, besonders aber bei Straßenbauten, zu beschäfti- gen, doch wollten die von Jugend auf nur an ihr Handwerk gewöhnten Schiffer sehr ungern andere Arbeiten verrich- ten. 1839 erging ein Aufruf zu Straßenbauten, doch waren unter den 158, die sich gemeldet hatten, nicht 30, die keine besonderen Bedingungen gestellt hätten. 2 Auch beschäf- tigte niemand gerne die Schiffleute und es kam dauernd zu Klagen wegen ihrer geringen Arbeitsfreudigkeit. In diesen Jahren versuchten verschiedene Personen, Einheimische wie Fremde, die Salzschifffahrt auf der Traun wieder zu be- leben, aber ohne dauernden Erfolg. 3 Die Notlage der Stad- linger konnte auch durch diese geringen Gelegenheitsar- beiten nicht behoben werden. So waren die Schiffleute am Stadl noch ohne Verdienst, als das Sturmjahr 1848 an- brach. Die Stadlinger sahen in der Eisenbahn die einzige Ursache ihrer Notlage und rissen am 26. April 1848 im Walde die Schienen der Eisenbahn auf, um den Salztrans- port zu verhindern. Damit wurde die allgemeine Aufmerk- samkeit auf ihre Not gelenkt. Eine Eingabe der Stadlinger an die Regierung, die einen Anteil an der Salzverfrachtung der Eisenbahn forderte, wurde allerdings abgelehnt. Die Ei- senbahn aber schenkte den ärmsten unter den Stadlingern Getreide, versprach ihnen einen Teil des Salzes zur Ver- frachtung und übertrug ihnen den Transport von 20.000 1 Schraml, Salinenwesen, III S. 296 f. 2 Ebenda, III S. 298. 3 Puchinger, S. 5. Dort viele Namen der einzelnen Unternehmer.

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