Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 186 - Das Woll- und Garnspinnen war besonders im Winter ein Nebenverdienst für die Stadlinger. 1786 bemühte sich Abt Amandus Schickmayr eine neue Spinnart in Stadl ein- zuführen. 1 Bereits 1741 waren für kurze Zeit den Stadlin- gern die Verbauungsarbeiten an der äußeren Traun über- tragen worden. Der 1824 eingeführte Salzfreihandel hatte die Ärarialschifffahrt zwar nicht vollständig vernichtet, aber doch sehr stark eingeschränkt und zwang besonders ab 1826 zu dauernden Personalverminderungen. In diesem Jahre wurde die Zahl der Schiffsböden von 22 auf 14 her- abgesetzt. Dazu war nur noch eine Mannschaft von 14 Nau- fahrern, 14 Vizeführern, 28 Steurern und 70 Schiffknechten notwendig. Dagegen wurden 104 Arbeiter provisioniert o- der entlassen. Noch 1834 wurden 374.733 Zentner Salz zu Schiff auf der Traun nach Zizlau sowie 139 Zillen und 220 Flöße mit verschiedenen Kaufmannswaren flussabwärts geführt. Viel Salz wurde damals zu Land nach Zizlau zur Bahnstation befördert. Als 1834 die Stadlinger auf eigene Faust den Salzhandel betreiben wollten, ertrank ihnen eine Zille und sie mussten für den Schaden selbst aufkommen. 2 Mit dem Beginn des Eisenbahnverkehres 1836 war für die Stadlinger Schifffahrt das Ende gekommen. Die letzten in staatlichen Diensten stehenden Schiffer waren entlassen worden, auch der Vertrag mit der Freihandelsgesellschaft war erloschen und das Salz wurde in Zukunft nur noch auf der Eisenbahn befördert. Die Regierung aber riet zu einer anderen Beschäftigung. Bei der Entlassung ging sie mög- lichst schonend vor. 46 Arbeiter bekamen die volle Provi- sion, 115 erhielten Gnadengaben, 51 Witwen die Provision und 36 Kinder Erziehungsbeiträge. Das Salzoberamt zahlte dafür jährlich 11.317 fl sowie für die entlassenen Traun- 1 Eilenstein, Lambach, S. 7. 2 SOA 1834 Nr. 79.

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