Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 183 - Schiffleute, als 1727-29 die Verfrachtung der kleinen Küfel auf der Donau den beiden Ottensheimer Schiffmeistern Paul Schedlberger und Matthias Feichtlbauer übertragen wurde, da diese zum größten Teil ihre eigenen Schiffleute hatten. 1 1727 wurde den Stadlingern deshalb eine Zubuße von 1200 fl gewährt, im folgenden Jahr aber ihr Bittgesuch, das einige Stadlinger in Wien überreicht hatten, abgewiesen. 1729 schreibt der Abt von Lambach, dass durch diesen Verdiens- tentgang "eine große Hungersnoth eingerissen, also zwar, daz diße Leuth auß Mangl der nottürftigen Speiß, wo thails daz liebe Brodt nicht genueg haben, vbereinander erbarmungs- wurdig absterben vnnd zum thaill verderben müessen". 2 1732 erhielten sie dann endlich wieder eine Beihilfe von 400 fl. 3 Mit dem allgemeinen Rückgang der Küfelfertigung ging ihr Verdienst immer mehr zurück. Sie hatten ja das alleinige Recht der Küfelabfuhr gehabt. Ab 1733 wurde den Stadlin- gern und Ennsern sowie den Küfelbeschlagern und Stößern gemeinsam eine Beihilfe von 30 kr von jedem aus Gmunden abgehenden Küfel gewährt, da durch die Einführung der gro- ßen Clo- und Kehlheimer Zillen ihnen viel Verdienst entging, und zwar sollten 15 kr davon proportional dem Verdienstent- gang den Schiffleuten gegeben werden. 4 Noch 1770 wurden diese Hilfsgelder gereicht. Dazu kam wegen vermehrter Fü- derlsalzabfuhr ein Gnadengeld von 300 fl für die Jahre 1763- 68 . 5 1771 wurde wegen eines Hochwassers, das die Schiff- fahrt auf der Traun einige Zeit stillgelegt hatte, den Stadlinger 1 Schraml, Salinenwesen, I S. 268. 2 LStA 486 Nr. 27 (1729 März 29). 3 Kramar, S. 339. 4 LStA 477 Nr. 161 (1733 Nov. 25). Schraml, Salinenwesen I, S. 297, führt irrtümlich 1736 als Beginn der Hilfe an. 5 Schraml, Salinenwesen II, S. 298.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2