Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 182 - Zu den normalen Löhnen traten verschiedene Nebenge- bühren. 1 Im Winter bekamen sie das Winterhilfsgeld, das Windfeier- und Wartegeld, wenn sie nicht ausfahren konn- ten . 2 Das Heimgeld für die Untersuchung des Fahrwassers, das Zillenfeilgeld für die Rücklieferung der Salzdecken und des Ladwerkes zur Aufsattelung der Schiffswände. Alle diese Nebengebühren kamen aber doch meistens nur den Naufer- gen, Steurern und Mehringern zugute, während die gemei- nen Knechte meistens nicht viel davon sahen. Die Not der Schiffleute wurde daher dadurch kaum nennenswert gemil- dert. So hörten denn auch die Hilferufe um Unterstützung nicht auf. Besonders in den Zeiten großer Teuerung mussten die Schiffleute viel Hunger leiden. In der Kipperzeit, die mit der bayrischen Pfandherrschaft zusammenfiel, wurden von der bayrischen Verwaltung die Löhne erhöht. 1633 aber hat die Hofkammer dies wieder rückgängig gemacht . 3 Aufgrund der vielen Bitten um Zuschüsse gewährte schließlich die Hof- kammer solche. 1694 wurden den Stadlingern für zwei Jahre je 1000 fl bewilligt . 4 1700 erhielten sie 3000 fl und für die Zu- kunft 2000 fl. 5 1703 wurden den Stadlingern und Ennsern 2000 fl bewilligt. 1714 bekamen alle in Fertigerdiensten ste- henden Arbeiter 4900 fl, wovon auf einen verheirateten Stad- linger Schiffer 11 fl 15 kr und auf einen ledigen 5 fl 37 kr fie- len. Diese Summe wurde auch für 1715 und 1716 bewilligt. 6 1721 bekamen die Stadlinger Schiffleute ein Gnadengeld von 2000 fl. 7 Ein schwerer Schaden war es für die Stadlinger 1 Krackowizer II, S. 287. 2 Schraml, Salinenwesen I, S. 261. 3 Kramar, S. 329. 4 Res. 1694 S. 293 (SOA); Schraml, Salinenwesen I, S. 263. 5 Kramar, S. 337. 6 Ebenda, S. 339. 7 LStA 485 Nr. 197 (1721 Aug. 8).

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