Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 175 - Wien und Ofen abgegeben werden, doch wurde dies we- gen der starken Salzausfuhr abgelehnt. 1 1741 waren für die kurfürstliche Armee zum Bau von Schiffsbrücken bei Ebels- berg und verschiedenen Fuhren insgesamt 151 Stadlinger herangezogen worden. 2 Nach den Ref. Lib. sollte das Kammergut von allen mili- tärischen Einquartierungen, Kriegslasten und Landesaufla- gen befreit sein. Darunter fiel natürlich auch die Befreiung der Stadlinger Schiffleute vom Militärdienst. 1757 werden in einem Verzeichnis alle jene Stadlinger aufgeführt, die gemäß einer kaiserl. Resolution vom 17. Jänner 1756 als befreite Kammergutarbeiter anzusehen sind und daher von der Rekrutierung befreit sind. 3 Allerdings galt dies in be- sonderen Notzeiten nicht mehr. 1759 konnten die Rekru- ten mit 40 fl je Kopf freigekauft werden . 4 In den 70er Jah- ren des 18. Jhds. mussten auch im Salzkammergut laufend Militärbücher über die wehrfähigen Männer geführt wer- den. 5 1805 war die Militärexemption des Salzkammergutes aufgehoben worden. 6 Die Ausfahrt mit dem Salz begann am frühen Morgen. Vier Stunden nach Feststellen des Wasserhöchststandes (vgl. S. 169) erklang ein Glockenzeichen, worauf sich die Schiffleute in der Kanzlei des Stadlschreibers einfanden, eingeteilt und für die einzelnen Schiffe eingetragen wur- den. Dann begann in der erwähnten Weise die Ausfahrt. Am Abend kamen die Schiffleute wieder nach Stadl zurück. Von Zizlau bis Marchtrenk mussten sie zu Fuß gehen, von 1 LStA 478 Nr. 13, 16 (1738 Sept. 12, 15). 2 LStA 477 Nr. 20. 3 LStA 475 Nr. 23 (1757 Juni 22). 4 Ebenda Nr. 22 (1759 Sept. 30). 5 Schraml, Salinenwesen, II, S. 28 f. 6 Ebenda, II S. 40.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2