Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 174 - Angelegenheit um Nachsicht bat , 1 welche auch gewährt wurde, indem nur ein scharfer Verweis zu erteilen und für Wiederholungsfälle Ausschluss von Beförderungen anzu- drohen war. Maria Theresia hob 1763 alle Heiratsbe- schränkungen auf . 2 Die Stadlinger Schiffleute wurden in vielfältigster Weise auch außerhalb ihrer Heimat verwendet. Sie haben 1702 die Schifffahrt auf der Maros eingerichtet, arbeiteten 1717 in Rosenberg im Liptauer Kreis und 1718 auf der Theiß, um diese von Tokay bis Szigeth schiffbar zu machen . 3 Dazu kam, dass viele Schiffleute mit Weib und Kind im 18. Jhd. nach Ungarn auswanderten, z. T. freiwillig, z. T. im amtli- chen Auftrag. 4 Dass sie auch oft außerhalb des Salztrans- portes zu Fahrten herangezogen wurden, ist weiter nicht verwunderlich. So mussten sie z. B. 1532 das kaiserliche Schiff nach Wien befördern , 5 1695 wurden 20 Naufergen und 30 Schiffleute zum Transport der kursächsischen Infan- terie nach Preßburg herangezogen , 6 1696 zum selben Zwe- cke 10 Steurer und 20 Gemeine . 7 1738 sollten wiederum welche zum Transport der kurbayrischen Truppen nach 1 LStA 487 Nr. 127 (1777 Jan. 22). 2 Schraml, Salinenwesen II, S. 501. 3 Ebenda, I, S. 255 f. 4 Siehe dazu: Schünemann K., Österreichs Bevölkerungspolitik unter Maria Theresia, I. 1935; Nowotny B., Die Transmigration ober- u. in- nerösterr. Protestanten nach Siebenbürgen im 18. Jhd. (Schriften des Instit. f. Grenz-u. Auslandsdeutschtum an d. Univ. Marburg, 8. Heft, Jena 1931 (Mit Lit. Angaben); F. Wilhelm - J. Kaltenbrunner, Quellen z. Siedlungsgeschichte in Südosteuropa. (Schriften d. deutsch. Akad. II. 1936) (Mit Lit. Angaben.); Weitere allg. Literatur zu diesem Prob- lem bei Uhlirz, Handbuch z. öst. Gesch., IV, S. 73 ff. 5 LStA 476 (fasz. L/VI/1) Nr. 3 (1532 Sept. 7) 6 LStA 477 Nr. 57-59 (1695 Juli 6, 9). 7 Ebenda Nr. 55 (1696 Juli 7).

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