Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 173 - 1547 ein Regress erlassen, nach welchem den Stadlingern aufgetragen wurde, sobald in Enns die Fahrtrinne wieder ge- räumt wäre, die Naufahrten bis dorthin zu führen, kein Salz in den Bezirk der Ennser Schiffleute zu befördern, dort abzule- gen oder zu verkaufen, widrigenfalls ihnen dieses durch die Salzbereiter abgenommen wurde, und nur mit einer Bollette von Gmundner Mautamt Salz auszuführen. Gleichzeitig wurde die bisherige Bestimmung über die Anzahl der Steurer, die über Enns hinausfahren darf, abgeändert. (Vgl. S. 165) Die Fertiger brauchten auch nur mehr drei Tage ab ihrer Ankunft auf Ennser Naufergen zu warten . 1 Wollte ein Stadlinger Schiffmann heiraten, so musste er beim Salzamt um die Heiratsgenehmigung einkommen. Aus dem 18. Jhd. sind viele Heiratsgenehmigungen erhal- ten. 2 Solange zu wenig Schiffleute am Stadl gewesen wa- ren, wie in den früheren Jahrhunderten, tat man alles, um die Verehelichung der jungen Leute zu erleichtern, wie man es auch bei den Salzkammergutarbeitern machte. Als jedoch ein Überschuss an Arbeitskräften vorhanden war, ging man zur entgegengesetzten Taktik über. Besonders wollte man die Heirat allzu junger und unerfahrener Leute verhindern. Auch berücksichtigte man dabei das Vorleben der Bewerber. Wer sich vorehelicher Beziehungen schuldig gemacht hatte ("in puncto fornicationis" sich vergangen hatte), sollte vom Dienst entlassen werden, wie von Salz- amtmann Sternbach 1751 angeordnet worden war, als er deswegen eine Eheerlaubnis verweigerte . 3 Nun wurde nie so scharf dagegen vorgegangen, wie 1777 der Stadlschrei- ber Lindemayr meldete, als er für drei Stadlinger in dieser 1 LStA 476 (fasz. L/VI/1) Nr. 26. 2 LStA 486. 3 LStA 456 Nr. 152 (1751 Jänner 7).

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