Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 172 - für die Überfuhr an das andere Ufer die Pferde eingeladen ("eingesprengt") werden konnten. Im 19. Jhd. gab es drei Köbeldecker am Stadl. 1 Die Füderl- und Küfelschifte r 2 hatten dieselbe Aufgabe wie die zweite Gruppe der Wechselknechte (vgl. S. 167), nur eben mit Füderl- und Küfelsalz. Es waren dazu 13 Ordinari- Schifter, deren erster Vorgeher hieß, und zwei Salzleger- knechte vorhanden. Das Füderlsalz kam in gedeckten Siebe- nerinnen (Köbel) von Gmunden an den Stadl, das Küfelsalz in ungedeckten. Der Vorgeher prüfte die ankommende La- dung aufgrund der Bollette, sorgte für das Umladen auf Traunzillen und trug beide Salzarten in eigene Bücher ein. Als Stellvertreter für erkrankte Schiffleute kamen im 19. Jhd. die Schifffahrtsmieter infrage, die von jenen mit einem Drittel ihres Lohnes bezahlt werden mussten. Es waren meist junge Burschen, die dann allmählich zu Füderlschif- tern, Wechselknechten oder Köbeldeckern befördert wur- den. Die Stadlinger Schiffleute hatten als starke Konkurrenten die Ennser Schiffleute, über die sie sich mehrmals beschwer- ten. Andererseits glaubten auch die Fertiger oftmals gegen diese und gegen die Stadlinger sich beschweren zu müssen. 1537 gab es wegen Lohnfragen Auseinandersetzungen. 1545 wurde versucht, die Streitigkeiten zwischen den Stadlingern und den Ennsern zu regeln . 3 Da der Friede nicht von Dauer war, musste 1547 bereits wieder eine Kommission ernannt werden, der unter anderem auch der Vizedom Johann Ferren- berger zu Eggenberg und der Salzamtmann Hans Wührer an- gehörten. Nachdem auch ein Ausschuss von fünf Stadlingern die Sache der Schiffleute vertreten hatte, wurde am 23. Juni 1 SOA Hs. Nr. 24, fol. 5 r. 2 Ebenda, fol. 8-10. 3 LStA 481 (fasz. L/VIII/1) Nr. 27 (1543 Feb. 26).

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