Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 170 - Hüter die leeren Zillen zusammenholen und in die Schiffs- hütten bringen. Dann hatten sie eine meist einstündige Pause, worauf der Gegentrieb von Zizlau ankam, der von den Hütern übernommen werden musste. Um 12 Uhr un- gefähr kam der nächste Schiffszug aus Gmunden, der in die Schiffshäuser gebracht und ausgeladen wurde, während die leeren Zillen mit dem Schiffsgeschirr der ankommen- den versehen und zum Gegentrieb nach Gmunden fertig- gemacht wurden. Der Dienst der Hüter war sehr anstren- gend. Sie kamen oft einige Wochen nicht aus den Kleidern. Bei Nacht schliefen sie in der Hüterstube der Wachthütte. 1 Ihnen war ja die Aufsicht über Schiffe und Schiffsgeschirr anvertraut. Die Zillenschopper wurden ebenfalls von den Fertigern bestellt. Auch ihrer waren zwei am Stadl. 2 Sie hatten die Ausbesserung der schadhaften Zillen zu besor- gen. Ihr Name kommt von den Abdichten der Fugen eines Schiffes mit Moos, was als Schoppen bezeichnet wurde. 3 Vorübergehend dürfte wohl auch nur ein Zillenschopper gewesen sein, denn 1578 teilten die Fertiger dem Abt Wolf- gang von Lambach mit, dass sie den Hans Ferch als solchen nach Stadl geschickt haben, weil der bestehende Zillen- schopper Stefan Kralln mit der Arbeit nicht mehr nach- komme . 4 Während die Zillenschopper an der Donau auch neue Schiffe bauten, oblag denen an der Traun nur das Ausbessern. Den Neubau hingegen besorgten die Schiffs- werker . 5 Jene Reparaturen, die auf dem Wasser durchge- führt werden konnten, bezeichnete man als Zaintreiben und 1 SOA Hs. Nr. 24, fol. 1-3, 13 r. 2 Ref. Lib. 1524, fol. 224 r; Ref. Lib. 1563, fol. 213 r; Ref. Lib. 1656 S. 491. 3 Neweklowsky, Schopper, S. 59. 4 LStA 486 Nr. 6 (1578 Jänner 16). 5 Krackowizer II, S. 272.

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