Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel
- 169 - jährlich nötigen 500 Ruderbäume, die sie an die Fertiger weiterverkauften, bezogen sie vom Stift Lambach. 1 Dabei kam es gelegentlich zu Differenzen wegen der Preisbil- dung. Erwähnt sei noch, dass der Abt von Lambach, Mi- chael Pagl (1705-25), der sich durch den Bau der Dreifaltig- keitskirche in Stadl ein Denkmal gesetzt hat, als Sohn des Zillenhüters am Stadl Balthasar Pagl am 21. Mai 1668 ge- boren wurde. 2 Als der Großkufenhandel stärker wurde, wurden für diese Zillen eigene Kufenhüter bestellt. Da sich die zwei Hüter als zu wenig erwiesen, wurden 1656 für den Sommer noch vier Salzwächter auf Kosten des Einnehmer- amtes in Gmunden bestellt. Trotz der zurückgegangenen Kleinküfelerzeugung sollte es dabei bleiben. Für den Fall einer neuerlichen Zunahme der Küfelerzeugung wären noch 1-2 Wächter genehmigt worden. 3 Am Morgen muss- ten die Hüter die für den Gegentrieb nach Gmunden be- stimmten leeren Zillen an den sogenannten "Einschlag" durch die Brücke stromaufwärts treiben und dort anhef- ten. Zwei Stunden vor der Abfahrt läutete ein Hüter eine Viertelstunde lang die Glocke am Amtsturm zum Zeichen, dass sich die Schiffleute sammeln sollten. Die Nacht über hatte der erste Oberknecht bei der in der Nähe der Brücke angebrachten Wassermarke das Steigen des ankommen- den Klauswassers beobachtet und meldete, wenn es den höchsten Punkt erreicht hatte. Inzwischen hatten die Hüter den Schiffleuten das nötige Schiffgeschirr übergeben, das sie verwahrt hatten. Bei der beginnenden Abfahrt halfen sie mit Schiffshaken die Schiffe aus den Schiffshäusern zu bringen. Die Abfahrt von 22 Schiffen dauerte im Allgemei- nen 1 3/4 bis 2 Stunden. Nach der Abfahrt mussten die 1 LStA 464 Nr. 201 (1688 Juli 30). 2 Eilenstein, Stadl-Paura, WZtg. Nr. 47/1936. 3 Ref. Lib. 1656, S. 496.
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