Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 168 - Dieses bestand aus zwei in einem stumpfen Winkel zusam- mengefügten Stäben. Es wurde senkrecht an der Zillen- wand ins Wasser getaucht, bis der Winkel genau den unte- ren Schiffsrand einschloss. Auf dem nach oben stehenden Stab waren die Maße eingebrannt, nach denen die Betau- chung abgelesen werden konnte. Daneben oblagen den Wechselknechten noch verschiedene kleinere Hantierun- gen. Eine weitere Gruppe waren die Hüter. Deren gab es seit jeher zwei am Stadl. Sie sind von den Fertigern aufgenom- men und ursprünglich auch bezahlt worden. 1 1740 werden noch zwei Hüter erwähnt, im 19. Jhd. jedoch waren es ein Meister, 2 Oberknechte und 11 Knechte, die das Salz- oder Zillenhüterpersonal genannt und vom Salzoberamt ent- lohnt wurden. 2 Sie mussten bei Tag und Nacht gegenwärtig sein und hatten das Salz, welches auf den Zillen im Wasser verblieb, durch Decken zu schützen, das Wasser aus den Schiffen auszuschöpfen ("wassern"), die Zillen gut zu be- festigen, damit sich keine loslöse und womöglich gar da- vonschwimme, und alle Schäden an den Schiffen sofort zu melden und deren Reparatur zu veranlassen bzw. leichtere Schäden selbst zu beheben. Es ist auch vorgekommen, dass sie Schiffgeschirr eigenmächtig verliehen oder gar verloren haben. Manchmal scheint auch einem Hüter bei Nacht ein Fahrzeug entwendet worden zu sein. Besonders sollten sie auf die Küfeltrager und auf die Traunfahrerknechte achten, damit diese nicht Salz oder Decken entwendeten, wie es häufig vorgekommen sein soll. Zur Herstellung der Decken musste sämtliches Schaubstroh um Lambach und Stadl den Hütern zu einem gangbaren Preis angeboten werden. Die 1 Ref. Lib. 1524, fol. 224 r; Ref. Lib. 1563, fol. 213 r; Ref. Lib. 1656, S. 490 f, 496. 2 SOA Hs. Nr. 24, fol. 1 v.

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