Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel
- 166 - Die Führer nahmen eine Stellung zwischen den Naufer- gen und Steurern ein. Sie fuhren anstelle der Naufergen, wenn diese zu wenig waren, ansonsten als Steurer. 1 Sie er- scheinen erst im 19. Jhd. auf und wurden in führende Füh- rer und Vizeführer eingeteilt. 1807 waren 12 Führer (7 füh- rende und 5 Vizeführer) am Stadl. 2 Die Meisterknechte oder Ausrichter waren die Vertreter der Fertiger während des Salztransportes. Während dem Naufergen die Leitung des Transportes in nautischer Hin- sicht oblag, hatte dieser die kaufmännische Leitung. Er musste sämtliche Ausgaben unterwegs bestreiten, musste das Salz für seinen Herrn verkaufen und dann mit dem Fer- tiger abrechnen, wozu er zu diesem nach Hallstatt, Gmun- den, Ischl oder Laufen zu reisen hatte. 3 Über die Mehringer schreibt das Kammergutlexikon, dass sie gemeine Knechte bei der Salzschifffahrt von Gmunden bis Stadl waren. 4 1740 waren 55 am Stadl, wobei sie aber von den gemeinen Knechten unterschieden wur- den. 5 Ihr Name verschwindet dann. Die Schiffknechte waren die niedrigste Kategorie der ständig in kaiserlichen Diensten stehenden Schiffer und stellten das Gros der Stadlinger. Aus ihnen kam dauernd der Nachwuchs für die übrigen Kategorien. Sie konnten zum Steurer, dann zum Führer und schließlich zum Naufüh- rer oder gar deputierten Nauführer aufsteigen. Die meis- ten von ihnen aber blieben wohl zeitlebens nur Schiff- knechte. Ihre wirtschaftliche Lage hing sehr davon ab, ob 1 SOA Hs. Nr. 24, fol. 11 r. 2 LStA 476 Nr. 54 (1807). LStA 475 Nr. 110 (1818 April 20). 3 LStA Urk. Nr. 775 (1439 Juli 1); Ref. Lib. 1524 fol. 228 r; Ref. Lib. 1563, fol. 214 r. 4 Schraml, Kammergutlexikon, S. 138. 5 Schraml, Salinenwesen I, S. 183.
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