Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel
- 147 - herunter . 1 Als seine Vorschläge zu keinem Erfolg führten, legte der Abt immer größeres Gewicht darauf, wenigstens zu erreichen, dass ihm für die 113 Feuerstätten der Schiff- leute am Stadl die Landessteuern erlassen wurden. Von nun an steht diese Frage mit dem Stadlrecht in engsten Zusam- menhang. Am 14. November 1648 kam es nach langen Verhandlun- gen endlich zu einem "Eventual-Contract", 2 welcher nach ei- nem längeren Schriftwechsel am 2. Sept. 1651 vom Kaiser ratifiziert wurde . 3 Anstelle der vier Küfel Stadlrecht erhielt nun das Stift jährlich 1500 fl in vierteljährlichen Raten, ohne Rücksicht darauf, ob etwa der Salzpreis wieder einmal er- höht würde . 4 Dafür hatte das Stift wie bisher die Besoldung der Beamten am Stadl und die Erhaltung der Bauten zu be- streiten. Mit diesem Vergleich kam endlich der lange, ermü- dende und zäh geführte Streit zum Abschluss. Damit war al- lerdings noch keine endgültige Ruhe erreicht worden. Doch hatten die nachfolgenden Auseinandersetzungen bei weiten nicht mehr diese Heftigkeit und hatten auch keine so tief- greifende Änderung mehr herbeigeführt, wie es die Um- wandlung einer Naturalabgabe in eine Geldablöse war. Cle- ment von Radolt, der zum Visitationskommissär bestellt worden war, da der Streit ja noch nicht gänzlich aufgehört hatte, schloss mit dem Abt Placidus von Lambach am 26. Ok- tober 1654 einen Stadlrechtsvertrag , 5 in welchem die jährli- che Summe auf 1600 fl erhöht wurde, wie ebenfalls in vier Raten zu zahlen war, wofür das Stift seine bisherigen Ver- pflichtungen weiter zu erfüllen hatte. Es wurden noch einige 1 Ebenda Nr. 111 (1637). 2 Ebenda Nr. 157. 3 Ebenda Nr. 159. LStA 484 Nr. 28. 4 Solche fanden noch mehrmals statt. Vgl. S. 39 f. 5 LStA 468 Nr. 163.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2