Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 140 - durch die Bauernaufstände und die ihm auferlegten hohen Kontributionen verarmt war. Sogar der Landeshauptmann ob der Enns, Freiherr Hans Jakob von Löbl, setzte sich dafür ein, dass das Salz so lange freigegeben würde, bis das Klos- ter wieder einen Prälaten habe. 1 Das Kloster hatte in dieser Angelegenheit als Verfechter seiner Interessen einen gewis- sen Raphael Fraunholtz, welcher später ab 1610 Verweser in Ischl war, nach Wien geschickt, wo er über 30 Wochen blieb. 2 Von den 349 fl 3 ß 24 Pf. Auslagen, die er dafür auf- rechnete, hatte ihm das Kloster 173 fl 4 ß 18 Pf. in Jahre 1617 noch nicht vergütet. 3 Die Schuld des Klosters aber war mittlerweile auf über 40.000 fl angestiegen. In allen Einga- ben des Klosters in dieser Angelegenheit werden alle nur er- denklichen Gründe ins Feld geführt, um die angebliche Un- gerechtigkeit der verlangten Steigerung darzutun. Man wies darauf hin, dass das Stadlrecht eine Gottesgabe und ein Lid- lohn (Entlohnung) sei, man führte sämtliche Ausgaben an, die das Kloster dafür zu leisten hatte, man wies auf die Ge- bete und den Gottesdienst hin, den das Stift für das Salzwe- sen laufend hielt, und man ließ durchblicken, dass diese nach Einstellen dieser Gaben auch aufhören müssten und dann vielleicht die Hilfe Gottes ausbleiben würde. Auch der neue Abt Johannes VIII. bat um die Freigabe des Salzes, erklärte sich aber bereit, den Ausstand zu bezahlen. 4 Am 22. Februar 1602 befahl Erzherzog Matthias, dass das Stadlrechtsalz des Klosters wieder frei in den Ladstätten ver- kauft werden dürfe . 5 1 LStA 467 Nr. 76 (1600 Mai 22). 2 Ebenda Nr. 82. Schraml, Salinenwesen I, S. 174. 3 LStA 468 Nr. 7 (1617 März 14). 4 LStA 467 Nr. 83 (1601 Juli 23). 5 LStA 483 Nr. 50 (1602 April 21, n.ö. Kammer an den Gegenschreiber in Stein).

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