Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel
- 132 - Pfund". Die Anzahl der Aufgabeküfel war in den einzelnen Ladstätten verschieden. Sie betrug in Gmunden und am Stadl 24, in Korneuburg und Klosterneuburg 18, in Wien 22 und in allen übrigen Ladstätten 20 Küfel. 1 Es bestand also ein verrichtes Pfund in Gmunden aus 264 Küfel und für die- ses wurde bis 1559 in Gmunden die Maut bezahlt. Die Auf- gabeküfel waren also mautfrei. Von da an wurden 3/4 der Aufgabeküfel in die Steigerung mit einbezogen, dann 1579 die Begünstigung auf 4 Küfel beschränkt und 1584 gänzlich aufgehoben. Ab 1615 gab es Aufgabeküfel überhaupt nicht mehr, sondern das Pfund wurde nun mit 240 Stück in den Handel gebracht . 2 Das Stadlrecht wurde ebenfalls von dem verrichten Pfund gegeben, wobei das Pfund selbst von den Fertigern nicht angegriffen wurde, sondern sie zu diesem Zwecke einzelne Küfel mitführten, die "zahrige" Küfel ge- nannt wurden. Von diesen gaben die Fertiger kein Stadl- recht, wenn sie nicht die Anzahl von 66 (= 2 verrichte Schil- ling) überschritten. Jedes 67. Küfel sowie jedes 67. verrichte Pfund und jeder 67. verrichter Schilling wurden als Stadl- recht gegeben. 3 Die Bittschrift des Abtes aber hatte nicht den gewünsch- ten Erfolg. Zuerst wurde vom Kaiser ein Bericht des Vize- doms und Salzamtmannes, also der beiden Kommissäre, ein- gefordert, ob der Abt das Salz zum alten oder zum erhöhten Preis weiterverkauft und wieviel er für den Hausgebrauch des Klosters davon benötigt . 4 Die Angelegenheit zog sich in die Länge. Erst am 21. Jänner 1546 erging ein Befehl Ferdi- nands I. an den Abt, die Steigerung von ihrem Beginn an 1 LStA 481 (fasz. L/VIII/1) Nr. 41 (undat. 16. Jhd.). 2 Krackowizer, II S. 487 Anm. 99. 3 Ebenda, S. 489 Anm. 123; LStA 466 Nr. 40 (1549, Bericht der Leger an den Abt). Ebenda Nr. 40, 65 (undat. Mitte 16. Jhd.). 4 LStA 482 Nr. 61 (1543 April 14).
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