Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 99 - in denen die bisherigen Gehälter einfach nicht mehr aus- reichten, um die Lebenshaltungskosten bestreiten zu kön- nen. Um sich den ständigen Bitten nach Gehaltserhöhungen zu entziehen, reichte man den Beamten Gnadengelder, sozusagen Teuerungszulagen. Dies tat man umso lieber, als man dadurch den Charakter einer besonderen Zuwendung aufrechterhalten konnte und keine Verpflichtung für dau- ernde Zahlung übernahm, da der Empfänger keinen Rechts- anspruch darauf hatte. Sollte es wieder zu einem Rückgang der Preise kommen, hatte man die Möglichkeit, dieses Gna- den- und Hilfsgeld jederzeit wiedereinzustellen. Eine ähnli- che Lohnpolitik trieb man auch gegenüber den Arbeitern. Franz Gottfried Reimer erhielt 1722 eine jährliche Besol- dung von 24 fl, dazu 40 fl Hilfsgeld, 100 fl Äquivalent für das Nachrinnen-Akzidens, 50 fl für das Abzählen der Küfel, sowie 21 fl als Ablöse für 7 Fuder Salz, was zusammen 285 fl aus- machte. 1 Hier zeigt sich schon deutlich das Überwiegen der Nebenbezüge. Es ergeben sich folgende Prozentsätze: Amtsbesoldung 26 % Hilfsgeld 14 % Nachrinnen-Äquivalent 35 % Abzählen der Küfel 17.5 % Salzablöse 7,5 % In der zweiten Hälfte des 18. Jhds. betrug die Amtsbesol- dung insgesamt 336 fl 30 kr. CM, die sich aus folgenden ein- zelnen Posten zusammensetzte : 2 1 LStA 472 Nr. 150. SOA Res. 1722 S. 376. 2 LStA 473 Nr. 24 (1765 März 6); Ebenda Nr. 20 (1764).

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