Ausstellung von barocken Gemälden des Heimathauses Steyr, 1960

mit Inful und Pastorale, links ein Helm mit einem Löwen (mit Apfel). Inschrift: P. M. A. Z. G. 1763. (Paulus Meyer, Abt zu Garsten, 1763.) Geb. 1721 in Lauterbach bei Kirchdorf an der Krems, 1757-1763 Abt des Benediktinerstiftes Garsten, gest. 1763. Vor seiner Wahl zum Abt war Paulus Meyer als Pfarrprovisor in Gaflenz, dann als Beichtvater in Christkindl und schließlich als Kämmerer im Stift tätig. . Lit.: Godfrid Edinund Friess, Die Wappen der Abte von Garsten; im Jahr– buch der k. k. Heraldisd1en Gesellschaft „Adler". Wien 1891. S. 40 u. 42. Franz Xaver Pritz, Gesd1ichte der ehemaligen Benediktiner-Klöster Gar– sten und Gleink, im Land ob der Enns, und der dazu gehörigen Pfarren. Linz 1841. S. 88. Wolfgang Dannerbauer, Hundert;ähriger General-Schematisnrns des geist– lichen Personalstandes der Diöcese Linz vo,11 Jahre 1785 bis 1885. Li11z 1887. I. Band, S. 320. IV. Gemälde religiösen Inhalts 13. Christus in der Kelter 17. Jahrhundert. Oe! auf Leinwand. 82 x 103 cm. Die Darstellung Christi in der Kelter ist auf Symbolvorstellungen zurück– zuführen, welche aus einer Reihe von Schriftstellen des Alten und Neuen Testamentes erwuchsen. Zentraler Gedanke war wohl die Stelle Isaias 63,3 „Torcular calcavi solus" (allein habe· ich die Kelter getreten), in welcher die frühchristlichen Ausdeuter die Vorhersage des Leidens Christi sahen. Die mittelalterliche Mystik hat dies in doppelter Weise ausgelegt: Christus als Sieger, der die Kelter tritt; Christus unter den Kelterbaum gepreßt im freiwillig übernommenen Erlösungsleiden. Die frühesten Dar– stellungen erscheinen seit dem 12. Jahrhundert. Im Lauf des 14. Jahrhun– derts wurde dann in Verbindung mit dem Volkstümlichwerden der Pas– sionsmystik das Kelterbild zum Sinnbild der Passion Christi überhaupt. Entsprechend erscheint Christus jetzt in der Gestalt des Schmerzensmannes mit Wundmalen und Dornenkrone; der Kelterbalken ist zum Kreuz ge– worden, dessen Last den Erlöser erdrückt. Damit wird nun auch der Kel– tertreter zum selbständigen Andachtsbild. Das Thema des ausgestellten Bildes hat einen volkstümlichen Zug. Der Hauptgedanke schlicht und einprägsam, ohne allegorische Zutat: Der blu– tende Christus unter dem Kelterbalken in Kreuzesform, Gottvater selbst dreht die Spindel, am obersten Punkt des Kreuzes der Heilige Geist in Gestalt einer Taube, zwei Engel empfangen in einem Kelch das Blut. Drei bittende Personen knien auf der Erde vor dem Herrn, man erblickt die Gottesmutter als mater dolorosa; sehr volkstümlich ist, daß an Stelle der Vertreter der Kirche, Winzer ihre gewohnte Tätigkeit verrichten. Lit.: Katalog zur Ausstellung „Eucharistia" (deutsche eucharistische Kunst). München 1960. S. 68 - 69. l 4. Marter des hl. Laurentius 10 Ende 17. Jahrhundert. Oe! auf Leinwand. 136 x 72 cm. Das Bild diente früher wahrscheinlich als Antependium. Antependium (Vorhang) ist seit dem 15. Jahrhundert die Bezeichnung für die Verklei– dung der Vorderseite eines Altares.

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