Die elektrische Bahn Ebelsberg - St. Florian - Steyr

23 • Die elektrische Bahn Ebelsberg—St. Florian—Steyr mit besonderer Berücksichtigung der Stadt Steyr 2 4 Staatsbahn anstrebt. Eine solche Trassierung müßte übri¬ gens vom Standpunkte des Heimatschutzes entschieden Bedenken erregen, da in diesem Falle eine Art Zwangs¬ lage für eine künftige Weiterführung der Bahn im Sinne der Variante I geschaffen würde. Wesentlich einfacher als im Stadtgebiete von Steyr gestalten sich die Trassierungsverhältnisse in den übrigen Brücke, kann daher ein gewisses historisches Interesse be¬ anspruchen. Wenn trotzdem gegen den Ersatz dieser Brücke durch eine solche moderner Konstruktion von berufener Seite kein Einwand erhoben wird, so geschieht dies in der Erwägung, daß einerseits der bauliche Zustand des Objektes als ein derartiger bezeichnet wird, daß eine Erneuerung nicht zu umgehen ist und daß anderseits die alte Brücke mit Rücksicht auf die minder solide Kon- Fig. 22 St. Florian Teilen der projektierten Bahnlinie. Von dem Endpünkte der seit mehreren Jahren bestehenden elektrischen Bahn Linz—Ebelsberg ausgehend ist das erste für den Heimat¬ schutz in Betracht kommende Objekt die beim Markte Ebelsberg über die Traun führende Holzbrücke (Fig. 20), deren Ersatz durch eine eiserne Brücke auf alle Fälle — also selbst abgesehen von dem Bahnbau — in absehbarer Zeit zu gewärtigen ist. Zwar hinsichtlich des Holzmaterials, welches seiner geringen Dauerhaftigkeit wegen oft durch neue Stücke ersetzt werden mußte, nicht mehr identisch mit der alten Brücke, auf welcher sich im Jahre 1809 die be¬ kannte Kriegsepisode zugetragen hat, erinnert die gegen¬ wärtig noch bestehende Brücke ihrem Typus nach doch lebhaft an die in diesem denkwürdigen Jahre bestandene struktion kaum in der Lage wäre, auch nur eine Kleinbahn aufzunehmen. Den Marktplatz Ebelsberg (Fig. 21) durchfahrend, wendet sich die Bahn längs der altbestehenden Verkehrs¬ straße dem Stifte St. Florian (Fig. 22) zu. Der weitere Verlauf der Bahnlinie bietet bis in die Gegend von Steyr vom Standpunkte der Denkmalpflege bzw. des Heimat¬ schutzes kein Interesse. Möge dort auf dem heißen Boden von Steyr die Ent¬ scheidung so ausfallen, daß diese, was Schönheit ihres baulichenCharakters und ihrer Lage betrifft, hervorragendste Stadt Oberösterreichs ganz ungeschmälert erhalten bleibe, ohne daß deshalb das wirtschaftliche Wohl der Stadt eine Beeinträchtigung zu erleiden braucht.

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