Die elektrische Bahn Ebelsberg - St. Florian - Steyr

17 Die elektrische Bahn Ebelsberg—St. Florian—Steyr mit besonderer Berücksichtigung der vStadt Steyr Ufer der Steyr und längs der Nordseite des Lambergschen Schlosses über die Ennsbrücke zum Bahnhofe. In anerkennenswerter Weise geht diese Trassierung Demolierungen an dem alten Be¬ stände aus dem Wege, ist daher der Variante I entschieden vorzuziehen. Doch wäre vom Stand¬ punkte des Heimatschutzes bei dieser Variante die durch Abholzung eintretende Verödung der mit mächtigen alten Baumbeständen auf felsigem Untergrunde bewachsenen Schloßleiten (Fig. 11) außerordentlich zu beklagen. Auch in technisch¬ ökonomischer Beziehung dürfte diese Variante zufolge teilweiser Führung der Trasse durch Rutschterrain sowie Inundationsgebiet und der kostspieligen Anlage einer neuen Brücke nicht vollauf befriedigen. Eine dritte Möglichkeit der Lösung dieser Frage wäre die Trassierung durch die Vorstadt Ort. Variante III Aus dem Gebiete der Gemeinde Gleink kommend, würde diese Linie die im Norden von Steyr gelegene Artilleriekaserne berühren und dann in für die Steigungsverhältnisse vorteilhaft weitem Bogen die Posthofstraße und die Schlüssel¬ hofgasse erreichend, diese abwärts bis zur Pfarr¬ kirche St. Michael (Steyrdorf) führen. Von dort an, also unmittelbar bei Beginn der Kirchen¬ gasse, wäre diese Linie mit Variante 1 identisch. Der große Vorteil dieser hier mit Variante III bezeichneten Trassierung vom Standpunkte der Interessen, welchen diese Zeilen dienen sollen, besteht darin, daß diese Linie voraussichtlich bloß die Demolierung eines ganz unansehnlichen Hauses (Michaelerplatz Nr. 8), dessen Außenflucht weit in den Fig. 13 Krems, Ecke Landstraße-Göglgasse Fig. 12 Steyr, Hof des Schönthanschen Hauses Straßenkörper eingreift (Fig. 19 Mitte rechts), zur Folge hätte. Auch auf das Straßenbild hätte diese Veränderung keinen nachhaltigen Einfluß. In technischer Beziehung dürfte für diese Trassierung gegenüber Variante I die günstigere Terrainbeschaifenheit (minder starkes Gefälle gegen die Steyrbrücke zu) sprechen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß dieser Trasse auch der Vorzug der Schönheit der An¬ lage gegenüber den anderen Varianten zukommt, denn der Steyr besuchende Fremde überblickt im Falle der Ausführung dieser Trasse, schon ehe er die Stadt gewahr wird, von der sanften Anhöhe der oberen Vorstadt Ort aus das Enns- tal, genießt dann von der auf der einen Seite freien Schlüsselhofgasse einen herrlichen ein¬ drucksvollen Anblick auf die ganze Stadt (Fig, 2). Die Idee, die Bahn von Westen einmündend nur bis zu Beginn der Vorstadt Steyrdorf zu führen, scheint keinen ernsten Erwägungen unter¬ zogen zu werden, da man, und dies schießlich begreiflich, eine direkte Verbindung mit der

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