105. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr

Enqlisch 8. C-KlaSS© Mag. Ewald Tomani [28 Kandidaten) 1. Bert Brecht läßt in seinem Drama „Leben des Galllei" den Titelhelden folgende Worte sprechen: „Ich würde meinen, als Wissenschaftler hoben wir uns nlchtzufrogen, wohin die Wahrheitführen mag". Später heißt es: „Ich holte dafür, daß dos einzige Ziel der Wissen schaft darin besteht, die Mühseligkeit der menschli chen Existenz zu erleichtern." Nehmen Sie Stellung zu diesen widersprüchlichen Aussogenl Was wissen Sie über die aktuelle Dimen sion dieses Problems? Wie stehen Sie selbst dazu? (3 Kandidaten) 2. Überlegen Sie anhand des vorliegenden Textaus schnittes (Peter Hondke, die WIrkllchkeltder Literatur. Aus Peter Hondkes Buch „Ich bin ein Bewohner des El fenbeinturms" 1972) In einer Problemarbeit, welche Funktionen der Literatur — insbesondere In der heu tigen Zelt — zukommen. Gehen Sie dabei auch auf die Bedeutung ein, die dos Lesen für Sie selbst hat. (Textausschnitt siehe Beilage) (5 Kandidaten) Die Wirklichkeit der Literatur Peter Hondke Literatur ist für mich lange Zeit das Mittel gewesen, über mich selber, wenn nicht klar, so doch klarer zu werden. [...] Von ihr bin ich durchschaut worden, von ihr habe ich mich ertappt gefühlt, von ihr sind mir Sachverhaite gezeigt worden, deren ich nicht bewußt war oder in unbedachter Weise bewußt war. Die Wirkllchkeitder Literatur hat mich aufmerk sam und kritisch für die wirkliche Wirklichkeit gemacht. Sie hat mich aufgeklärt über mich selber und über das, was um mich vorging. Seit ich erkannt habe, worum es mir, als Leser wie auch als Autor, in der Literatur geht, bin ich auch gegenüber der Literatur, die ja wohl zurWirkiichkeit gehört, auf merksam und kritisch geworden. Ich erwarte von einem literarischen Werk eine Neuigkeit für mich, etwas, das mich, wenn auch geringfügig, ändert, etwas, das mir eine noch nicht gedachte, noch nicht bewußte Möglichkeit der Wirklichkeit bewußtmacht, eine neue Möglichkeit zu sehen, zu sprechen, zu denken, zu exi stieren. Seitdem ich erkannt habe, daß ich selber mich durch die Literatur habe ändern können, daß mich die Literatur zu einem andern gemacht hat, erwarte ich immer wieder von der Literatur eine neue Möglichkeit, mich zu ändern, weil ich mich nicht für schon endgültig halte. Ich erwarte von der Literatur ein Zerbre chen alier endgültig scheinenden Weltbilder. Und weil ich erkannt habe, daß ich selber mich durch die Literatur ändern konnte, daß ich durch die Literatur erst bewußter leben konnte, bin Ich auch überzeugt, durch meine Literatur andere ändern zu können [...]. Aus Feter Handkes Buch .Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms" (1973) 3. „Fernsehen macht süchtig. Es fördert Autoritätsgläubigkeif, Passivität und Oberflächlichkeit. Es ist anti demokratisch und menschenfeindlich. Dos Fernse hen ist nicht reformierbar. Es ist gefährlich und muß deshäib abgeschafft vrerden." [Aus: Jerry Monder, Schafft dos Fernsehen ob. Rowohlt 1981. J. Monder war 15 Jahre lang Direktor von führenden Werbe agenturen für Theater, Film und Fernsehen.] Neh men Sie in einer Probiemorbeit kritisch zu den Inhal ten dieses Zitats Steiiungi (20 Kandidaten) 8. A-Klosse i (18 Kandidaten) Do one of fhe tosks underneoth. Mag. Peter Traufwein Tosk one: Newsweek Magazine hos pubiished an orticie with occosionai references fo Golding's ciossic 'Lord of fhe Files' whose mein iine is thot children ore inherentiy bod. This provokes o host of profesf ietters from ongry mofhers, fwo of which get prinfed. Writefhe orficie ond fhe fwo ieffers. (7 Kandidaten) Tosk two: "Schooi sforfed. The second grade was os bod os the firsf, oniy worse ...' (From: Fiorper Lee, To Kill A Mockingbird.) Take this quofofion os o storting point for o iefterexchangebefweenafafherwhomaintainsthatschooi con, of course, never be tun ond o feocher who writes back thot fhings ore not so ony ionger buf have chonged dramaticaiiy Over the posften orfifteenyeorsond thot going to schooi hos reoily become o matter of joy. (5 Kandidaten)

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