105. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr

2. „Ich verstehe die Welt nicht mehr." (Meister Anton in Friedrich Hebbels „Maria Magdalena") Erklären Sie am Beginn ihrer Arbeit, weiche Vorfälle den Vater Klaras zu diesem resignierenden Seufzer veranlassen. Erörtern Sie im Anschluß daran die fol genden Eragen: Gibt es auch heute Eitern, die die Weit nicht mehr verstehen, weil ihre Kinder sie ent täuscht hoben? Oder leben wir in einerZeit, in der die junge Generation selbst entscheiden darf, was für sie gut ist? in weichen Bereichen gestehen Sie den Eitern Mitspracherecht zu, wo nicht? Wo und wann würden Sie als „Vater" mitreden und eingreifen wol len? Haben Eitern überhaupt ein Recht darauf, ent täuscht zu sein? Könnten nicht auch die Kinder ent täuscht sein, wenn ihnen der von den Eltern ausgesuchte Weg aufgezwungen wird? 3. „Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns. Vor uns liegen die Mühen der Ebenen." (Bertolt Brecht) Sie beginnen heute mit dem ersten Teil der Ab schlußprüfung, die das Ende ihrer langjährigen Schuiausbiidung darstellt. Versuchen Sie zu erör tern, ob Lcriots Cartoon und Brechts Zweizeiler das treffen, was Sie rückblickend darüber denken und empfinden. Brecht deutetaberauch an, daßdie Zu kunft ebenfalls „Mühen" bringen wird. Weiche kön nen Sie sich darunter vorstellen? Sind sie möglicher weise größer als die zurückliegenden und über wundenen Anstrengungen? (6 Kandidaten) 8. B-Klasse Mag. Timotheus Davogg (27 Kandidaten) t. Wachstum" — lange Zeit ein Synonym für Wohistandsvermehrung und Lebensqualität, wird heute von vielen Menschen kritischer betrachtet. Was soll — nicht nur materiell gesehen — in unserer Gesell schaft (noch) wachsen? (20 Kandidaten) 2. Printmedien. Nicolas Born, „Abonnement". Vieles passiert zwischen meinen paar Wänden manches habe ich unter Putz gelegt. Die Zeitungen bringen Unruhe und Hitze herein halb ohnmächtig krieche ich durch die Nachrichten. Gerädert von Todesarten, gefüllt mit Suppe mach ich mich fit für die Nachtausgabe dazu gehört ein Gang durch die Umgebung. Vom Lesen der Blätter wund und schwarz hat es mir wenig genützt täglich für Groschen die Lügen der Weit zu kaufen. ich bin abonniert auf Stapel von Unglück und Revolution Berichte von der Gartensohau machen mich befangen. Nehmen Sie, ausgehend von obigem Gedicht und der danebenstehenden Karikatur, zu dem ihnen zu grundeliegenden Problem Stellung. Erläutern Sie die Problematik moderner Massenkommunikation am Beispiel der Presse. (5 Kandidaten) 3. Bücher sind Zeitzeugen. 50 Jahre nach dem An schluß Österreichs an das „Deutsche Reich" sollen Sie einen Überblick über die Literatur geben, die die Zeit des Nationalsozialismus zum Thema hat und deren Kenntnis ihrer Meinung nach zu einer konstruk tiven Auseinandersetzung mit diesem Abschnitt un serer Geschichte beitragen kann. (2 Kandidaten)

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