Klassenrenovierung am Beispiel der 6 C „Der Staat ist docii kein Krösus nicht" oder „Wie man hierzulande Klassenzimmer renoviert" Ii 1 i f / . MtMOkS Schwindelfrei: Gerwin und Walter Große Jubiläen sind ein Anlaß, sich von seiner besten Seite zu zeigen. Frisch strahlende Klassenzimmer sind daher ein Gebot der Stunde. Erst damit läßt sich das 125jährlge Bestehen unserer Schule feiern. Donnerstag, 29. April 1988, 12.30 Uhr: Die letzte Unterrichtsstunde Ist beendet. An uns Schü lern vollzieht sich eine seitsame Wandlung. Alte Kleidung wird hervorgekramt und angezogen, Sessel und Bänke werden aus der Klasse entfernt und einigeSchüler sind damit beschäftigt, Klebestreifen an Tür- und Fensterrahmen anzubringen und die Tafel mit Plastik abzudecken. Große Kübel (mit) noch weißer Farbe werden herange schleppt und der einzig malkundige Schüler der Klas se rührt sie an. Mit Malerpinsel bewaffnet stürzen wir Schüler uns auf die Kübel. Ziel-und planlos wird die Farbean die Wand gekleckst. Doch was ist das? Das, was ehemals weiß gewesen, zeigt sich nun von grüngrauer Seite. Erste Proteststim men werden laut. „Was soll das?" „R. du Idiot, was hast du gemacht?" Es stellt sich heraus, daß der malkundige R. ein bißl Orange und ein bißl Blau unter das Weiß gemengt hat. Doch nun läßt sich nichts mehr ändern, denn die Arbel ten müssen fortgesetzt werden. Das Ausmalen wird durch das Vorhandensein von nur einer Leiter entschei dend verlängert. Um 17.30 Uhr (nachdem bereits die Hälfte der Klasse spurlos verschwunden Ist) werden die letzten Putzarbelten abgeschlossen. Das Ergebnis scheint nicht überragend. Fleckige graue Wände sind das Resultat unserer Schufterei. Der Kiassenvorstand und vorbeigehende Lehrer sind eher schockiert als entzückt. Mit dem Zeichenprofessor wer den bereits Pläne zur Verschönerung der Klasse durch bunte Bilder geschmiedet.
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