mich bedienen und umschwärmen von den Damen meines Harems, was mir eigentiich ganz gut gefiei. Alle hatten mirzu gehorchen. Auch den Kasperi, derais Pro fessor vom BRG Steyr, der „bedeutendsten Zucht- und Biidungsanstait der nördlichen Hemisphäre", sich in meine suitanischen Hofgärten verirrt hatte, zählte ich zu meiner Dienerschaft. Über den Meisterdetektiv Sheriock Bröseimeier aus Dietach, der die von mir gefan gen gehaltene Leibskiavin Mimikatzi befreien sollte, was natürlich am Ende nur der Kasperi schafft, mußte das Publikum sehr lachen. Die Zeit verging im Nu. Schon sprach ich den letzten Satz und das Krokodil hatte mich laut Regieanweisung fortzuschleppen, während Kasperi und Mimikatzi glücklich entkamen. Da applaudierte schon das Publikum. Wir verbeugten uns stolz und glücklich, unser erster Auftritt war vorbei. Besonders viel Andrang gab es am Abend des 23. 10. anläßlich des 125jährigen Bestandes unserer Schule. Da mußten wir sogar eine dritte, unvorhergesehene Vorstellung geben, sovieie Besucher wollten das Stück sehen. Der Applaus war sehr groß. Das Stück scheint wirklich gefallen zu haben. Dietachmair .1'^ Prolog Verehrtes hohes Publikum aus Steyr und rundumherum, wir bringen ihnen heute gerne ein Märchenstück aus weiter Ferne, ein Kasperistück aus derTürkeien in Bühnenakten dero zweien, mit Fleiß und Freude einstudieret, sei es mit Ihrer Gunst vollführet. Sie werden jetzt wohl sicher meinen, Kasperi, wo gibt's denn heut' noch einen? Indessen seht Euch um, ihr Leute, in unsrer schönen Welt von heute: die Weit fürwahr ein groß' Theater, hier Opernhaus, dort Wursteiprater, hier Sultan, Paschas, Haremsdamen, dort Diener, Sklaven ohne Namen und Lügenmärchen, was ihr hört, voll Unschuld oder fein gelehrt Und einer, der die Wahrheit spricht, ein Kasperi mitten drin', mehr nicht! Doch wenn er auch auf d' Nase fäilf im Märchen so wie in der Weif, er stehf doch immer wieder auf. — Drum Kasperispiei nimm deinen Lauf! Theateraufführung aus Steyrer Zeifung Nr. 52 / 24. Dezember 1987
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