Bühnenspielgruppe 2. D-Klasse Kasperl beim Sultan oder Die Entführung aus dem Serail Mag. Elfriede Moisser Kaum ein Theaterbesucher weiß, wieviel Mühe es be reitet, bis ein Theaterstück vor einem Publikum gespielt werden kann. Auch unser lustiges Stück „Kasperl beim Sultan oder Die Entführung aus dem Serail" brauchte viele Proben und Besprechungen, eheauseinem Lese text eine gelungene Auttührungwurde. Frau Prof. Maisser arbeitete die Vorlage um und mußte sie mehrmals erweitern, denn im loiute der Proben, die sich oft sehr lustig gestalteten, kam es vor, daß sich noch Zaungäste meldeten und ebenfalls in unserem Stück mitwirken wollten. Schließlich konnten tastaiie Rollen doppelt be setztwerden, sodaß wir keine Austäiietürchten mußten. Für mich stand von Anfang an fest, daß loh den Sultan, nämiioh die Hauptrolle spielen sollte. Die Frage der Kostüme wurde mit Hüte der Eitern auts beste gelöst. Nur mein Kostüm wurde, da ein Suitanskostüm sehr umständlich zu nähen ist, aus dem Landes theater entlehnt. Es war für mich ein großes Erlebnis, als mich Frau Prof. Maisser mit ins Landestheater nach Linz nahm und ich dort mit einem prächtigen Suitanskostüm ausgestattet wurde. inzwischen rückteder Termin der Aufführung immer nä her. Schon Stunden vor dem Auttritt versammelten wir uns im GZ-Saai unserer Sohuie, den wir mit viel Sohweiß und Mühe in ein kleines Theater verwandelt hatten. Es gab eine richtige Bühne, die der Vater eines Mitschü lers für uns aufgestellt hatte. Die schönen Kulissen, ge malt von Herrn Prof. Sommerer und einigen Sohüiern der Oberstute, bildeten den prächtigen Rahmen für unser Märchenstück. in der letzten Stunde vor der Aufführung herrschte gro ße Hektik unter uns Schauspielern, und die Frau Profes sor, unterstützt von einer Schüiermutter, hatte alle Hän de voll zu tun, um uns für unseren Auftritt zu schminken und zurechtzumachen. Texte wurden noch schnell aut gesagt, die Gitarre war noch zu stimmen, dieTonbandkassettenwurden nochmals überprüft, dereinesuchte seine Schuhe und in einer Ecke der Garderobe rauften sich zwei um einen Hut. Dazwischen jagte die Wache das Krokodil quer über die Bühne, sodaß uns beinahe eine Kulisse umgestürzt wäre. Doch dann herrschte plötzlich Ruhe, denn die ersten Zuschauer kamen schon in den Saal herein. Mir klopfte dos Herz bis zum Halse, als ich die vielen Leute sah. Würde ich auch alles gut über die Bühne bringen? Dann war es soweit, nur nooh wenige Minuten bis zum Auttritt. Die Frau Professor niokte uns noch einmal aufmunternd zu, dann ertönte die Eröttnungsmusik. Von den Scheinwerfern geblen det, schauten wir hinter den Kulissen ganz autgeregt autdas Publikum im Saal. Mario hatte seinen Auttrittais Prolog hinter sich. Jetzt war ich an der Reihe, ich wischte mir noch schnell den Schweiß von der Stirn, rückte rasch den Turban zurecht und stapfte mit großen, kräfti gen Schritten, begieitetvon meinen Wachen und einer zierlichen Haremsdame, auf die Bühne. Kurz musterte ich das Publikum, und schon redete ich los. ich ließ
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