Es besteht also doch allemal ein merkbarer Unter schied zwischen der realistischen Bildung der guten alten Realschule und dem humanistisch beeinflußten Bildungsweg des späteren Realgymnasiums. Die zweite Übergangslösung 1927-1931 1927 stand Direkter RImmervcrelnernuräußerllch ähn lichen Situation. Das Unterrichtsministerium hatte 1924 die gänzliche Umwandlung der Staatscberrealschule In ein Realgymnasium angeordnet, allerdings sukzes sive. Im September 1923 hatten noch — nichts ahnend — je eine Knaben- und eine Mädchenklasse mit der Realschule Steyr begonnen. Sie hatten mitScmmerbeglnn 1927 die Unter-Realschule absolviert. Man kann es nur dem Weltblick des Direkter Rimmer zuschreiben, daß er — fußend auf den Erfahrungen von 1923-1927 — den Absolventen der Unterrealschule Im Juni 1927 ein Interessantes Angebet unterbreitete: falls sich In den damaligen zwei vierfen Klassen genug Inferessenten fänden, könnfe umgehend eine refcrm-realgymnaslale Abteilung des schon im Anlaufen befindlichen Real gymnasium eingerichtet werden. Die Realschul-Type würde auf jeden Fall bis 1930 zu Ende geführt werden. Die wesentlichen Merkmale des refcrm-realgymnaslalen Lehrplans waren: volles Klassen Mittelschule, Latein als neues Hauptfach; Wegfall der Darsfellenden Geo metrie. Und der Hauptanreiz: der Zugang zu allen Uni versitäten ohne zeltraubende Ergänzungsmatura stand offen. 1923 gab es nur eine Alternative: „Friß Vcgerl oder stirb". Im Jahre 1927 lag die Entscheidung der Eltern über die Matura-Type doch weltgehend beim Lernziel der betroffenen Schüler. Emotionale Äußerungen der Schulkcllegen etwa wegen „Abtrünnigkeit" werden heutigen Schülern vollkommen unbegreiflich sein. Das Ergebnis der Elternauswahl war beachtlich: in der Knabenklasse verblieben alle bis auf drei bei Ihrem Vorsatz, eine Realschulmatura anzustreben. Die Mäd chenklasse favorisierte bis auf drei Schülerinnen den neuen humanistischen Schultyp. Damit war die Entscheidung gefallen, daß es In Steyr nochmals eine refcrm-realgymnasiale Klasse mit gut zwanzig Schülern, meist weiblichen Geschlechtes gab, welche erst 1931 maturleren kennten. Zwangsläufig fand die letzfe Realschulmafura da durch Mitte Juni 1930 statt. Ein weiteres Ncvum für den Matura-Jahrgang 1931 war, daß am 18. Mal noch 6 Privatisten von einem bis dahin ungekannten Abend-Matura-Kurs''zur Ablegung der schriftlichen refcrm-realgymnaslalen Reifeprüfung er schienen undam 12. Juni 1931 ein Abschluß-und Reife zeugnis dieser Schulfype erreichten.
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