105. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr

a) Seit dem Jalire 1863 bis 1924 eine staatiictie Reaischiuie (Seit 1875 Staatsoberreaiscinuie) und b) von 1910-1923 ein privates Mädchieniyzeum out Vereinsbasis. Mit Beginn des Sctiuijalnres 1923/24 genehmigte das Ministerium die Angliederung der Klassen des Mäd chenlyzeums an die OberreaischuleSteyr Aber schon mit 26. Juni 1924ordnete dasseibe Ministerium die Umwandiung der Oberreaischule in Steyr in ein Bundesreaigymnasium an. Während das Lyzeum praktisch schiagartig aufgelöst wurde, war die Ober-Reaischuie jahrgangsweise aufzuiassen, wozu 7 Jahre nötig waren. Zum Verständnis dient zu wissen, daß die OberRealschuie ab 1875 ein stadtbekannter Begriff gewor den war. Nach 7 Real-Schuijahren biidete die Matura den Studienabschiuß, der zur Fortsetzung des Studiums an den technischen Flochschuien in Wien, Graz und Le oben erforderiich war. Für die inskription an den (damaiigen) Universitäten war eine Zusatz-Matura aus La tein und Phiiosophische Propädeutik abzuiegen. Eine Notiz am Rande; die ersten 4 Maturanten von 1875 und spätere erschienen zur Reifeprüfung in Schwarz und in Stehkragen mitZyiinder. Um 1930 war die Umwandiung des bis dahin übiichen Mascheris zu einem Seibstbinder eben im Gange. Mit dem Steyrer Mädchen-Lyzeum hatte es von Anfang an eine besondere Bewandfnis. Es war auf Vereinsba sis aufgezogen, unferrichtete nur Mädchen vornehmiich in modernen Sprachen und ihrerLiterafur und zwar in 6 Schuijahren. Die Anstaif hafte zwar das Öffentlich keitsrecht, eine abschiießende Reifeprüfung war aber nur ais freiwiiiig gedachf und haffe keineriei schuirechfiiche Bedeutung, in der Genehmigung der Schuie war festgeiegt worden, daß sie nur jedes zweite Jahr einen neuen Lehrgang eröffnen durfte. Sie war in der sogenannten industriehalie untergebracht. In den je weils drei vorhandenen Kiassen wurden rund 60 Schü lerinnen unterrichtet. Ais im Jahre 1922 die Geidmiftel für den Schuibefrieb fehiten, iöste sich der Verein auf, womit auch das Lyzeum zu existieren aufhörte. Die ech te höhere Schulbiidung für Mädchen war fheorefisch an der Reaischuie immer mögiich. Die Zahi der Reaischuimafurantinnen von 1920 bis 1930 befrug jedoch nur 22. Vorher enthälf das Mafuranten-Verzeictinis kei nen weibiichen Vornamen und nach 1930 gab es keine Reaischuie mehr. Ob nun wirklich die Angliede rung des Mädchen-Lyzeums der wesenfiiche Beweg grund war, daß das Unferrichfsminisferium mit 26. Juni 1924 die sukzessive Umwandiung der Staatsoberreaischuie in ein Bundesreaigymnasium anordnete, ist in der Schuigeschichte des Dr. August Biederer nicht sehr zwingend beiegt. Jedentaiis dauerte es bis 1932, bis die erste Reifeprüfung nach dem Lehrpian des Reaigymnasiums^' abgeiegf werden konnfe. Direktor Anton RImmer. Wie schon erwähnt, spieite Direktor Anton Rimmer (1881-1933) eine nicht unbedeutende Roiie in der Stey rer Mittelschui-Szene. Der Linzer Professor für Geschich te und Geographie war mit 9. Feber 1922 zum Direktor derOberreoischuie in Steyr besteiit worden. Noch 1922 wurde er auch Leiter des Mädchen-Lyzeums und führte 1923 die Eingiiederung dessen Schüierinnen in die Reaischuie durch. Die bald danach erfolgreich in die Wege geieitefe Umwandiung der Reaischuie in ein Realgymnasium ergabfürden umsichtigen Organisator jahrelang ein großes zusätzliches Arbeitspensum. Ausschließlich höhere Gewalt verhinderte einen wei teren großen Erfolg von Direkfor Rimmer (Foto, S. 85) für Steyr. Er hatte die mühevolle Vorarbeit für den Neubau einer Mifteischuie im Werndipark geieistef. Der schon

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