als praktischer Arzt in Linz tätig, wo er mit 58 Jahren starb. Wir erwähnen gerne, daß uns Franz Fiann erstma lig am 14. Juni 1931 — 2 Tage nach der Matura — mit schönen Liedern zur Gitarre erfreute. Auch während des Studiums in Wien gritt er faiiweise noch gerne zur „Zupfgeige". Sein Leibiied „Hoch auf dem gelben Wagen" blieb in der Erinnerung an ihn haften. Zu einer wissenschaftlichen Koryphäe entwickelte sich Maturakoiiege Franz Sa uberer. Wie bei vielen Werkstu denten begann sein Lebensweg sehr bescheiden. 1899 in Wien geboren — er war der Älteste unserer gan zen Schar — erlernte er im ersten Bildungsweg das Elektrogewerbe, wurde von 1916 bis 1919 noch Teilnehmer des 1. Weitkrieges. MitUnterbrechungendurch Arbeitsiosigkeitwarervon 1919 bis 1931 indenSteyr-Werkenais Mechaniker, Schlosser, Motorprüfer und natüriioh als Elektriker tätig. Er griff zu, wo man ihn brauchte. Für seine initiative spricht, daßer 1923 eine einjährige Fuß wanderung nach Konstantinopei und zurück unter nahm, Die Matura bestand er mit Auszeichnung. Ein Sti pendium der Arbeiterkammer Linz ermöglichte ihm das Universitäts-Studium in Wien in den angestrebten Wissensgebieten Physik und Meteorologie. Seine Dis sertation von 1936 „Strahiungsbiianz über der Erdober fläche" stand am Anfang einer wissenschaftlichen Laufbahn, die ihn zu einem Pionier der Strahientorschung werden ließ. Dabei war Franz Sauberer, wie wir ihn kennenlernten — alles andere als ein weltfremder Theoretiker. Er ent wickelte so nebenbei neue meteorologische Beob achtungsgeräte, verbesserte die bestehenden Beob achtungsverfahren in der Strahienforschung und machte die damaligen Forschungsergebnisse für die Biologie, für die Land- und Forstwirtschaft, die Medizin, die Industrie, die Bautechnik und die Stadtplanung nutzbar. Nach Kriegsende erwarb er sich 1945 große Verdienste um den Wiederaufbau und die Wiederauf nahme des Dienstbetriebes sei ner Dienststei ie, der Zentraianstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien. Die Leitung dieses Institutes wäre aber nicht sein Fach gewesen. Es zog ihn mit allen Fasern zur Forsohungsarbeit. 96 wissensohaftiiche Arbeiten sind mit seinem Na men verbunden. Verdiente Auszeiohnungen waren es, daß ihm die Österreichisohe Akademie der Wissensohaften 1954 den angesehenen Heitinger-Preis ver lieh und ihm die Republik Österreich den TheodorKörner-Preis für grundlegende Forschungen auf dem Gebiete der UV-Strahiung zuerkannte. Mitten in Vermessungsarbeiten beendete ein Herzund Kreisiaut-Koiiaps das Leben des Sechzigjährigen am 24. Oktober 1959 am Hohen Sonnbiick. Nichts beleuchtete seine Fernwirkung mehr als der Um stand, daß sich 1984 ein biokiimatisches Symposium der Universität für Bodenkultur in Wien ausdrücklich mit dem Gedächtnis zum 25. Todestag von Franz Sauberer befaßte. Ais 4. Privatistin wandte sich Maria Springer dem Matura-Studium zu. Es war für eine Frau noch bewun dernswerter, daß sich die 1911 in Steyr geborene und 1926 als kleine Bankbeamtin tätige hübsche Blondine noch zu einem 5 Jahre dauernden Abiturienten-Kurs entschloß und diesen zielstrebig beendete. Auch das anschließende medizinische Hochschulstudium in Wien schioßsie mit Hüte eines Stipendiums noch erfolg reich ab. Leider konnte sie sieh selbst medizinisch nicht helfen. Mit 31 Jahren verschied sie am 19. September 1942 in St. Veit im Pongau an Lungentuberkulose. Der letzte und gar nicht geringste der 6 Privatisten, die mit der normalen 8. Klasse im Jahre 1931 maturierten, war der spätere Direktor der Steyr-Werke Hans Schonovsky. Bemerkenswert an ihm war, daß wir Maturakol legen nur seine hauptberufliche Tätigkeit, eben die in den Steyr-Werken, wahrnehmen sollten, während er
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2