104. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr

1894 wurde die Erzeugung von Fahrrädern und Fahrradketten aufgenom men. Da die verstreut liegenden Objekte wegen der langen Transportwege zu unwirtschaftlich waren und die alten Fabriksanlagen an den Ufern des Steyrflussesjedoch nicht mehrden technischen Anforderungen entsprachen, wurde von 1912 bis 1914dasgroße Hauptwerkauf den Plattner-Gründen in derVorstadt Ennsdorf gebaut. Vor ungeheure Anforderungen stellte der Erste Weltkrieg die Steyr-Waffenfabrik. Die Belegschaft stieg auf 14.000 Arbeiter, die täglich bis zu 4000 Gewehre und Maschinengewehre herstellten, überdies Flugmotoren und Militärfahrräder. Dadurch wuchs das Unternehmen zu einer der wichtigsten Waffenfabriken der damaligen Mittelmächte. Gewaltig waren die Zahlen der Weltkriegsproduktion; 9 Millionen Gewehre, 50.000 Maschinengewehre und nahezu eine halbe Million Pistolen. Das Herstellungsverbot von Kriegswaffen legte 1918 das Werk praktisch still. Die Geldentwertung 1919 und die Wirt schaftskrise zehn Jahre später brachten große wirtschaftliche Rückschläge. Die Umstellung auf die Autoproduktion nach Kriegsende brachte einen neuerlichen Aufschwung. Die „Steyr-Automobile" wurden zur Qualitätsmarke auf der ganzen Welt. 1934 kam es zur Verschmelzung mit den beiden bedeuten den Kraftfahrzeugwerken Österreichs zur „Steyr-Daimler-Puch AG". Das Wälz lagerwerk in Münichholz, die Lastkraftwagen-, Traktoren-, Motorrad- und Motor rollerfabrikation vervielfachten das Produktionsangebot. Die Einführung des Montagebandes sollte der erhöhten Herstellung schneller gerecht werden.

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