104. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr

2. C-Klasse: Kindheit heute — Kindheit gestern Der Teilbereich des Deutschunterrichts „Sprache als soziales Handeln" provozierte in dieser Klasse oft die Frage: „Wie war das eigentlich früher?". Wir versuchten daher, dieser Frage mit Hilfe des Projektes „Kindheit heute — Kind heit gestern" zu Leibe zu rücken. Ziel war das Bewußtmachen der Veränderun gen, der Kontinuitäten der Welt der Zwölfjährigen. Schwerpunkt sollte die selbständige Fragestellung und Erforschung in Gruppenarbeit sein. Nur für historisch weiter zurückliegende Erfahrungsmög lichkeiten stellte ich Material zur Verfügung. Zwei Gruppen untersuchten Texte, die Erziehung männlich/weiblich im Zeitraum von 1750 —1930 zum Thema hatten. Eine Gruppe beschäftigte sich mit demThema„Kinderarbeit". Weitere drei Gruppen erstellten einen Fragenka talog, mit dem sie die Kindheit ihrer Eltern, Großeltern und Urgroßeltern erkundeten. Die folgenden Beispiele zeigen nur Teilaspekte des Projekts. Karl M. Kubizek Literaturhinweis: Kinderschaukel 1/2: Ein Lesebuch zur Geschichte der Kindheit in Deutschland 1745 - 1860 /1860 -1930. Hrsg. v. M. Könneker. (SL 210 / SL 217) Kindheit der Eitern MAMA Spiele: Mühle, Dame, „Mensch ärgere dich nicht", Karten. Im Freien: Ballspiele, Federball; Splelorte: hinter dem Haus, in der Wohnung, in der Wohnung von Freundinnen; Alltag: Schule, Hausaufgaben, lernen, Kla vierunterricht, im Haushalt helfen, spielen; Sonntag (Unterschied zum Alltag) Ausflüge in die nähere Umgebung, wandern. Besuch bei einem bekann ten Bauern (Hilfe beim Heueinführen, Umgang mit Tieren), Verwandtenbe suche; Spiele: „Mensch ärgere dich nicht", Tischfuß ball, Tischtennis. Im Freien: Fußball, Federball; Spielorte: Garten, Wiese, Sportplatz, Dachboden; Alltag: Schule, Hausaufgaben, lernen, den Großeltern helfen (da Eltern berufstä tig), spielen; Sonntag (Unterschied zum Alltag) später aufstehen, schönere Kleidung, Kirchenbesuch, besseres Mittages sen, nachmittags manchmal Ausflü ge, Kinobesuch;

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